Neue Swiss-Uniformen: Kommen sie oder fallen sie dem Rotstift zum Opfer?


Swiss-Chef André Dosé sorgt für Verwirrung. In der «Rundschau» erklärte er, die neuen Uniformen für das Personal würden nicht angeschafft. Die Hersteller reagierten überrascht.

Von Karin Müller und Christof Moser


Die neuen Swiss-Uniformen: Kommen sie, oder kommen sie nicht? (Foto: Keystone)
Gestern Abend in der «Rundschau»: André Dosé sitzt auf dem heissen Stuhl. Unter anderem kommt auch der Sparplan zur Sprache. Moderator Reto Brennwald spricht Dosé auf die neuen Uniformen an. «Die Anschaffung wurde neu überdacht, nachdem klar wurde, dass das Personal zufrieden ist mit der Übergangsuniform. Damit sparen wir Geld.» Brennwald reagiert überrascht: «Das hat die Öffentlichkeit so aber noch nie gehört?» Dosé antwortet: «Doch, das wurde nach einer Mitarbeiterbefragung so beschlossen.»

Nur das Teuerste ist gut genugDie Uniformen soll nicht irgendwer schneidern, sondern zwei Schweizer Top-Label: Strellson in Kreuzlingen ist für die Herren-Uniformen und Akris in St. Gallen für die Damen-Uniformen vorgesehen. Trotz roter Zahlen setzte man auf teures Tuch. 18 Millionen Franken soll die neue Ausstattung des Swiss-Personals kosten.

Heisse Drähte überallHeute Donnerstag herrscht grosse Verwirrung. Dutzende von Journalisten rufen bei den Uniformherstellern an und fragen, wie es mit dem geplatzten Millionenauftrag von Swiss weitergeht. Senka Stütz, Marketingleiterin von Strellson, zu Moneycab: «Wir wissen von gar nichts und wurden bis jetzt von Swiss nicht informiert.» Ähnlich die Reaktion bei Akris: «Klar ist lediglich, dass die Auslieferung der Damenuniformen auf Sommer 2004 verschoben worden ist. Wir versuchen, André Dosé zu erreichen.»

Swiss: Alles wie gehabtBei Swiss versteht die Aufregung niemand. «Herr Dosé hat gesagt, was schon lange klar ist. Die Übergangs-Uniformen bleiben länger im Einsatz, als bisher geplant», sagt Jean-Claude Donzel auf Anfrage von Moneycab. «Erst 2004 werden die Damen neu ausgestattet. Die Herren im Sommer 2003. Alles bleibt wie gehabt.» In der Tat: Swiss kommuniziert unklar wie eh und je und löst damit Aufregung aus. Als würde die Airline nicht auch sonst schon für genügend Schlagzeilen sorgen.

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