US-Eröffnung: Sehr schwach

US-Eröffnung: Sehr schwach

New York – Die US-Börsen haben am Dienstag an ihre Vortagesverluste angeknüpft. Ebenso wie für die Anleger in Europa und Asien sorgten sich auch die US-Investoren erneut um die Entwicklungen in der Eurozone. Dort hatte der griechische Regierungschef Giorgos Papandreou ein Referendum über das Rettungspaket angekündigt und will zudem voraussichtlich am Freitag im Parlament die Vertrauensfrage stellen. Ein Börsianer kommentierte, dass Unsicherheit derzeit die Börsen am stärksten bewege und sprach von einer «Alarmstimmung».

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial fiel um 1,78 Prozent auf 11.742,16 Punkte und weitete damit sein Vortagesminus von etwas mehr als zwei Prozent aus. Der breit gefasste S&P 500 verlor 2,10 Prozent auf 1.226,94 Punkte.

An der Technologiebörse Nasdaq sank der Composite-Index um 2,19 Prozent auf 2.625,51 Punkte und der Auswahlindex Nasdaq 100 gab um 2,08 Prozent auf 2.311,05 Punkte nach. Zusätzlich belastete die US-Börsen, dass die Stimmung der Einkaufsmanager in China im Oktober überraschend auf den tiefsten Stand seit fast drei Jahren gefallen war. Die kurz nach Handelsstart gemeldeten schwachen heimischen Konjunkturdaten hingegen wurden kaum beachtet.

Einzige Aktie mit Gewinnen im Dow war die des Pharma-Schwergewichts Pfizer. Der Konzern meldete zur Bilanzvorlage des dritten Quartals einen Milliardengewinn. Die Aktien legten, auch gestützt durch das sehr volatile Marktumfeld, um 1,40 Prozent auf 19,53 US-Dollar zu. Dass beim Flugzeugbauer Boeing der bisherige Controlling-Manager Greg Smith ab Februar 2012 den Finanzchefposten von James Bell übernehmen soll, bewegte indes kaum: Die Titel verloren etwas mehr als drei Prozent. Vor Autoabsatzzahlen für den Monat Oktober gaben zudem Ford um 3,2 Prozent nach und General Motors (GM) um 5,9 Prozent.

Erneut standen die Bankenwerte unter Druck – auch in den USA: Im Dow büssten die Papiere von JPMorgan 4,98 Prozent auf 33,03 US-Dollar ein und die der Bank of America gaben um 3,66 Prozent auf 6,58 Dollar nach. Letztgenanntes Finanzinstitut rückte zudem in den Blick, nachdem es anders als geplant wohl doch von seinen Kunden keine Gebühren mehr für Kontokarten nehmen will. Die stärksten Konkurrenten des Instituts hatten gleichlautende Pläne nach einer Kundenrebellion abblasen müssen. Ausserhalb des Dow büssten Goldman Sachs, Morgan Stanley und Citigroup zwischen 3,5 und 7,0 Prozent ein.

Viele europäische Banken wären im Fall eines negativen griechischen Referendums zum Euro stark von einer ungeordneten Staatspleite Griechenlands betroffen. Hinzu kommt, dass der Staatsbankrott eines Euro-Landes vermutlich das Vertrauen in den kompletten Währungsraum in Frage stellen und eine derartige Zuspitzung der Krise die ohnehin angeschlagene Euro-Konjunktur wohl in eine Rezession stürzen würde. Das wiederum bekäme auch Amerika zu spüren, allen voran die international agierenden und verflochtenen Banken.

In den Blick rückten nicht zuletzt auch Technologieunternehmen: So will der Internet-Pionier Yahoo den Onlinewerbespezialisten Interclick für 270 Millionen Dollar oder 9 Dollar je Aktie übernehmen. Während die Yahoo-Titel um 4,80 Prozent nachgaben, sprangen die von Interclick um rund 21 Prozent auf 8,92 Dollar hoch. (awp/mc/upd/ps)

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