US-Eröffnung: Fester – Griechenland-Referendum

US-Eröffnung: Fester – Griechenland-Referendum

New York – Das Chaos in Griechenland und die damit verbundenen Sorgen über die Eurozone haben die Wall Street am Donnerstag auf eine Berg- und Talfahrt geschickt. Letztlich sorgten aber die Absage des griechischen Referendums über die europäischen Hilfen, die überraschende Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) und mehrheitlich gute US-Konjunkturdaten sowie etliche Quartalsberichte für Kursgewinne.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial stand zuletzt 0,95 Prozent höher bei 11.948,77 Punkten und konnte damit an seine starke Vortagsentwicklung anknüpfen, blieb aber hinter seinem starken Auftakt zurück.

Der breit gefasste S&P 500 legte um 0,74 Prozent auf 1.247,04 Punkte zu. An der Technologiebörse Nasdaq gewann der Composite-Index 0,81 Prozent auf 2.661,32 Punkte und der Auswahlindex Nasdaq 100 rückte um 0,86 Prozent auf 2.338,36 Punkte vor.

Der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou hat seine umstrittenen Pläne für ein Referendum zur Rettung vor dem Staatsbankrott laut dpa abgesagt. Dies sei die Voraussetzung dafür gewesen, dass Gespräche mit der oppositionellen Nea Dimokratia zur Bildung einer Übergangsregierung zustande kämen. Derweil begründete der neue EZB-Chef die Zinssenkung mit Wachstumsrisiken für den Währungsraum. Commerzbank-Experte Michael Schubert sagte, der Schritt sei vor allem auf die zuletzt deutlich gestiegene Unsicherheit zurückzuführen und deshalb «durchaus nachvollziehbar, obwohl wir erst für Dezember damit gerechnet hatten».

Anders als die europäischen Bankentitel konnten die Papiere ihrer US-Konkurrenten nicht von den Entwicklungen in Griechenland und einer Absage des Referendums profitieren. Ungeachtet der vorbörslichen Gewinne verharrten Bank of America prozentual unverändert bei 6,72 Dollar und JPMorgan verbilligten sich um 0,12 Prozent auf 33,60 Dollar.

Abseits des politischen Geschehens sorgte die Berichtsaison weiter für Bewegung. Beim Müeslihersteller Kellogg’s liessen gestiegene Kosten den Gewinn schrumpfen. Dagegen legte der Umsatz auch dank höherer Preise zu. Die Aktien rutschten dennoch um 7,74 Prozent auf 49,86 Dollar ab. Auch der Lebensmittel-Multi Kraft Foods verlangte von den Kunden zuletzt mehr Geld für seine Produkte, was diese aber offensichtlich nicht störte. Umsatz und Gewinn legten zu, für die Aktien ging es um 3,70 Prozent auf 35,92 Dollar hoch.

Derweil büssten die Kodak-Papiere 5,83 Prozent auf 1,13 Dollar ein, nachdem der Fotopionier einen dreistelligen Millionenverlust für das dritte Quartal berichtet hatte. Zudem senkte das Unternehmen seien Jahresziele. Über Kursgewinne von 2,00 Prozent auf 26,04 Dollar konnten sich hingegen die Aktionäre der NYSE Euronext freuen. Der Börsenbetreiber geht mit starken Zahlen in die angedachte Fusion mit der Deutschen Börse.

Die Aktien der News Corp gaben 0,06 Prozent auf 16,89 Dollar ab. Der Abhörskandal in Grossbritannien kostet den Medienkonzern richtig Geld. Die Zahlen für das dritte Quartal fielen zwar schwächer als im Vorjahr, aber besser als von Analysten erwartet aus. (awp/mc/upd/ps)

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