EZB fährt Anleihekäufe deutlich zurück

EZB fährt Anleihekäufe deutlich zurück

EZB-Präsident Mario Draghi.

Frankfurt am Main – Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Anleihekäufe angeschlagener Euro-Mitgliedsstaaten in der vergangenen Woche deutlich verringert. Nach rund 9,52 Milliarden Euro in der Vorwoche lag der Wert bei knapp 4,48 Milliarden Euro, teilte die EZB am Montag in Frankfurt mit. In der vergangenen Woche sind zudem Anleihen im Wert von 649 Millionen Euro fällig geworden.

Die aktuelle Statistik der Notenbank umfasst aber möglicherweise nicht alle Anleihenkäufe der EZB in der vergangenen Woche. In der Statistik sind lediglich Käufe enthalten, die bis vergangenen Freitag vollständig abgewickelt wurden. Für gewöhnlich liegen zwischen Kauf und Abwicklung mindestens zwei Handelstage.

Überschussliquidität von 187 Milliarden Euro
Wie in den vergangenen Wochen will die Notenbank die Überschussliquidität einsammeln, die aus den gesamten Anleihekäufen resultiert. Dies sind nunmehr 187 Milliarden Euro. Am Dienstag soll ein entsprechendes Geschäft mit den Banken durchgeführt werden.

Spanische Banken leihen sich mehr Geld von EZB
Derweil schwindet das Vertrauen der Finanzinstitute der Eurozone in Spanien weiter. Im Oktober legten die Schulden der spanischen Geldhäuser bei der EZB zum dritten Monat in Folge auf jetzt 76 Milliarden Euro zu, wie die spanische Notenbank am Montag mitteilte. Diese Summe liegt zwar weit unter dem Rekord von 131 Milliarden im Juli 2010, entspricht aber einem Zuwachs von 9,7 Prozent zum Vormonat und von 13,5 Prozent im Jahresvergleich.

Zweifel an finanzieller Stabilität Spaniens nehmen wieder zu
Der Anteil der spanischen Schulden bei der EZB sei im Oktober auf knapp 20 Prozent der Gesamtverschuldung der Geldinstitute in der Eurozone beim europäischen Währungshüter gestiegen. Analytiker wiesen daraufhin, dass diese Prozentzahl deutlich über dem Anteil der spanischen Banken von 12 Prozent am europäischen Finanzsystem liege. Die Spannungen und die Zweifel an der finanziellen Stabilität Spaniens hätten somit wieder zugenommen.  (awp/mc/upd/ps)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert