Monti sorgt für etwas Entspannung an Anleihemärkten

Monti sorgt für etwas Entspannung an Anleihemärkten

Italiens Ministerpräsident Mario Monti.

Frankfurt am Main – Das vom neuen italienischen Regierungschef Mario Monti vorgestellte Regierungsprogramm hat für eine gewisse Entspannung an den Anleihemärkten der Euroländer gesorgt. Mit einem weitreichenden Spar- und Reformprogramm in seiner Regierungserklärung habe er für mehr Zuversicht an den Märkten gesorgt, sagten Händler. Die zuletzt zu Deutschland stark gestiegenen Risikoaufschläge von italienischen und französischen Anleihen gingen merklich zurück.

Eine strenge Haushaltsdisziplin, Wirtschaftswachstum und mehr soziale Gerechtigkeit machte Monti als entscheidende Pfeiler seiner Regierungsarbeit für die Zukunft Italiens aus. Zudem kündigte er eine Renten- und Steuerreform und einen Kampf gegen Steuerhinterziehung an. Baldige Reformen mit gerecht verteilten «Opfern» seien dringend notwendig. Darunter könnte auch eine Immobiliensteuer sein.

Auch Frankreichs Risikoaufschläge rückläufig
Besonders die Risikoaufschläge für italienische Staatsanleihen fielen merklich. So sank die Rendite für zehnjährige italienische Anleihen um 0,19 Prozentpunkte auf 6,802 Prozent. Vor der Rede hatte sie noch über der Marke von 7,0 Prozent gelegen. Rückläufig waren auch die Renditen für französische Anleihen. Hier sank die Rendite für zehnjährige Papier auf 3,594 Prozent. Im Vormittagshandel hatte noch eine schlecht verlaufene Auktion den Markt belastet.

Spanische Rendite auf Euro-Rekordhoch
In Spanien hatte sich die Lage im Vormittagshandel noch deutlich zugespitzt. Eine schlecht verlaufene Auktion von zehnjährigen Anleihen hatte die Rendite für spanische Papiere auf Rekordstände seit der Euro-Einführung getrieben. Nachdem sie bis auf den Rekordstand von 6,741 Prozent geklettert war, fiel sie zuletzt auf 6,461 Prozent zurück. Die Kurse deutscher Anleihen gaben in diesem etwas zuversichtlicheren Umfeld nach und die Rendite stieg auf 1,863 Prozent.

Spanien kündigt Sparprogramm an
Der voraussichtliche künftige Ministerpräsident Spaniens, Mariano Rajoy, hatte ebenfalls ein umfassendes Sparprogramm angekündigt. «Wir werden alle Bereiche des Staatshaushalts überprüfen und es wird überall Kürzungen geben», sagte der Chef der konservativen Volkspartei (PP) der Zeitung «El País» (Donnerstag). Nur die Renten sollten von den Einsparungen ausgenommen werden.

Eurokurs legt zu
Die Nachrichten sorgten auch am Devisenmarkt für Erleichterung. So stieg der Kurs des Euro bis auf 1,3524 US-Dollar. Im Mittagshandel war er noch zeitweise bis auf 1,3422 Dollar gesunken. (awp/mc/upd/ps)

EZB

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