UBS will kleinere Investment Bank

UBS will kleinere Investment Bank

UBS-CEO Sergio Ermotti.

New York – Die Grossbank UBS hat sich im Rahmen ihrer überarbeiteten Strategie neue Ziele gesetzt. Nachdem Oswald Grübel beim Investorentag 2009 der Bank als mittelfristiges Ziel noch einen Vorsteuergewinn von 15 Mrd CHF gesetzt hatte, legte sich das neue Management diesbezüglich auf keinen Zielwert fest – zumindest öffentlich. Die Bank will aber ihre risikogewichteten Aktiven deutlich reduzieren und für 2011 erstmals seit fünf Jahren wieder eine Bar-Dividende zahlen.

Der vor zwei Tagen definitiv zum neuen CEO ernannte Sergio Ermotti gab anlässlich des Investorentags wie erwartet bekannt, dass die UBS die Investment Bank deutlich abspecken will. Die Division soll künftig weniger komplex sein, mit weniger risikogewichteten Aktiven (RWA) ausgestattet werden und mit weniger Kapital auskommen. Dabei sollen die RWA im Kern-Investmentbanking von ungefähr 230 Mrd CHF per Ende September 2011 auf weniger als 150 Mrd CHF bis 2016 reduziert werden, sagte Ermotti.

Investment Banking: Zusätzlicher Abbau von 400-500 Stellen
Dazu will das Institut in der Investment Bank mehrere Geschäfte stark redimensionieren oder gänzlich liquidieren, wie Carsten Kengeter, CEO der Division sagte. Dabei kämen unter anderem Geschäfte im Bereich Fixed Income, Currency and Commodities (FICC) in Frage. Der Personalbestand soll von heute rund 18’000 auf ca. 16’500 bis Ende 2013 und auf 16’000 bis Ende 2016 sinken. Damit werden in der Investment Bank 400-500 Stellen mehr als bisher geplant abgebaut.

Wealth Management Schweiz soll führende Position ausdehnen
Im Wealth Management dagegen stehen die Zeichen auf Expansion. Dort will die UBS mit nahezu 1’400 Mrd CHF verwalteten Vermögen ihre Stellung in der Schweiz, im asiatisch-pazifischen Raum sowie in den Schwellenmärkten ausdehnen. Das jährliche Wachstum des Nettoneugeldes soll bei 3-5% zu liegen kommen. Auch das Wealth Management Americas steht gemäss Ermotti nicht zum Verkauf. Die Division sei integraler Bestandteil der Strategie, sagte er. Dort sei die Bank zuversichtlich, einen jährlichen Vorsteuergewinn von 1 Mrd USD zu erzielen, bei einem Wachstum der Nettoneugelder von jährlich 2-4%, sagte Robert McCann, CEO der Division.

Investitionen in Technologie und Infrastruktur

Das Privat- und Firmenkundengeschäft in der Schweiz bezeichnete Ermotti ebenfalls als «zentral». Die UBS beabsichtige hier, den Marktanteil auszubauen, indem zusätzliche Chancen im Bank- und Kreditgeschäft mit bestehenden Kunden genutzt würden. Daneben wolle die Bank in Technologie und Infrastruktur investieren, um die Kapazitäten als Transaktionsbank für Kommerzkunden zu erweitern, sagte er weiter. Im Bereich Global Asset Management will die UBS weiterhin Anlagedienstleistungen für institutionelle Kunden erbringen. Das Geschäft mit Wholesale-Drittparteien solle ausgebaut werden, dies vor allem in Asien/Pazifik und in der Schweiz. Ebenfalls erweitert werden soll das Serviceangebot für Wealth-Management-Kunden der Bank. Als Ziel wurde der Division ein jährliches Nettoneugeldwachstum von 3-5% vorgegeben.

Eigenkapitalrendite auf Konzernstufe von 12 bis 17% angestrebt
Auf Stufe Konzern will die Bank eine Eigenkapitalrendite (Return on Equity, RoE) von 12% bis 17% ab 2013 erreichen. Unter dem alten CEO Oswald Grübel lag das Ziel bei 15-20%, spekuliert worden war im Vorfeld über ein neues Ziel im Bereich von 10-15%. Der neue Konzernchef Sergio Ermotti bezeichnete das Ziel an der Investorenpräsentation denn auch als «ehrgeizig, aber erreichbar». Das Aufwand-Ertrags-Verhältnis des Konzerns soll insgesamt bei 65-75% zu liegen kommen.

Dividenden und Aktienrückkäufe: Alle Optionen offen
RWA auf Konzernstufe Die RWA auf Konzernstufe (pro forma Basel III) sollen gemäss CFO Tom Naratil bis 2016 auf 270 Mrd CHF von rund 400 Mrd per Ende September 2011 abgebaut werden. Vom Erfolg dieser Anstrengungen seien künftige Kapitalrückzahlungen an die Aktionäre in Form von Dividenden oder Aktienrückkaufprogrammen abhängig. Derzeit sei es noch zu früh, über die künftige Dividenden-Pay-out-Ratio zu spekulieren, sagte der CFO. Die Bank halte sich bezüglich Dividenden und Aktienrückkäufe aber alle Optionen offen, ergänzte CEO Ermotti.

Wieder kleine Dividende für 2011 geplant
Für das laufende Geschäftsjahr plant die UBS aber bereits eine Dividende von 0,10 CHF pro Aktie. Anschliessend sei die Lancierung eines Programms zur progressiven Kapitalrückführung an die Aktionäre geplant, hiess es. Die Bank betonte auch ihre «starke» Kapital-, Liquiditäts- und Finanzierungsposition und gibt sich «entschlossen, ihre Stellung als eine der weltweit bestkapitalisierten Banken beizubehalten». Anvisiert wird dabei eine Eigenkapitalquote (Tier 1 Common Equity) gemäss Basel III von 13%. (awp/mc/upd/ps)

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