Griechische Schulden steigen auf 360,3 Mrd Euro

Griechische Schulden steigen auf 360,3 Mrd Euro

Athen – Der griechische Schuldenberg ist bis Ende September auf 360,3 Milliarden Euro angewachsen. Diese Summe entspreche 165,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP), teilte das griechische Finanzministerium am Dienstag in Athen mit. Davon müssten 220 Milliarden Euro innerhalb der kommenden sechs Jahren zurückgezahlt werden. Die Zahlen zeigten, wie wichtig ein Schuldenschnitt von 50 Prozent auf freiwilliger Basis für griechische Anleihen sei, hiess es in der griechischen Finanzpresse.

Wie das Finanzministerium weiter mitteilte, muss Griechenland allein bis September 2012 rund 52 Milliarden Euro zurückzahlen. Zurzeit verhandelt das Land mit Bankenverbänden über einen Schuldenschnitt für die Hälfte seiner Staatsanleihen. Unterdessen kündigte der Dachverband der Gewerkschaft des privaten Sektors (GSEE) einen neuen 24-stündigen Streik für den 1. Dezember an. Vor allem im Bereich Verkehr wird mit Behinderungen gerechnet. Am Dienstag legten die U-Bahn-, Stadtbahn- sowie die Strassenbahnfahrer von Athen die Arbeit für vier Stunden nieder.

Juncker: Finanzhilfe hängt an griechischer Erklärung

Die nächste Finanzhilfe für Griechenland in Höhe von acht Milliarden Euro wird nur ausgezahlt, wenn sich zuvor alle führenden griechischen Politiker schriftlich zur Stabilitätspolitik der jetzigen Übergangsregierung bekennen. Dies sagte der Vorsitzende der Gruppe der 17 Euro-Staaten, Luxemburgs Premierminister Jean-Claude Juncker, am Dienstag in Luxemburg nach einem Gespräch mit dem griechischen Regierungschef Lukas Papademos.

Entscheid der Eurogruppe in einer Woche

Juncker sagte, die Eurogruppe werde am kommenden Dienstag darüber entscheiden. «Ich bin ziemlich optimistisch, dass wir dann eine positive Entscheidung über die Auszahlung der sechsten Tranche (in Höhe von acht Milliarden Euro) treffen können.» Die Eurogruppe müsse sicher sein, dass der politische Kurs der Übergangsregierung von den anderen Politikern geteilt werde. Erst am Montag lehnte der Chef der Konservativen, Antonis Samaras, erneut diese Forderung nach einer schriftlichen Erklärung ab. (awp/mc/ps)

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