Spekulation über Kapitallücke bei Deutscher Bank

Spekulation über Kapitallücke bei Deutscher Bank

Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann.

Frankfurt am Main – Der Deutschen Bank droht neuen Marktspekulationen zufolge beim Banken-Stresstest eine Kapitallücke von 3 Milliarden Euro. Das Institut wollte dies am Donnerstag nicht kommentieren. Bislang hatten Experten auf Basis vorläufiger Angaben der europäischen Bankenaufsicht EBA beim Branchenprimus eine Lücke von 1,2 Milliarden Euro gesehen. Inzwischen ist aber klar, dass die Kriterien für die Berechnung des Kapitalbedarfs verschärft werden. Die Bank sieht sich dafür gut gerüstet, sie ist bereits länger auf strengere Anforderungen eingestellt.

Schon bei der Vorstellung der Quartalszahlen Ende Oktober hatte Finanzvorstand Stefan Krause eine Rechnung präsentiert, wonach die Bank eine Finanzlücke von 2,8 Milliarden Euro stopfen müsste, wenn sämtliche Staatsanleihen der Bank zu Marktpreisen bewertet und mehr Anlagen als risikoreich eingestuft werden müssten. Dies werde das Institut mit der Einbehaltung des von Analysten erwarteten Gewinns in diesem Zeitraum schaffen, erklärte Krause damals.

Stresstest-Kriterien noch unklar
Die genauen Kriterien des Ende Oktober von der Politik vereinbarten neuen Stresstests sind noch unklar. Mit diesem soll die Bankaufsicht EBA ermitteln, wie viel Geld Banken brauchen, um bis Ende Juni 2012 eine harte Kernkapitalquote von neun Prozent zu erreichen, wenn alle Staatsanleihen zu Marktpreisen bewertet werden. Kernkapital gilt als Puffer für Krisen.

Deutschen Banken droht höherer Kapitalbedarf
Den deutschen Banken droht bei dem Stresstest ein höherer Kapitalbedarf als bislang erwartet. Das «Handelsblatt» hatte am Donnerstag berichtet, dass die EBA den Instituten hierzulande eine Lücke von bis zu 12 Milliarden Euro attestieren könnte. Vorläufigen Zahlen zufolge lag der zusätzliche Kapitalbedarf bei 5,2 Milliarden Euro – davon gingen allein 2,9 Milliarden auf das Konto der Commerzbank. Ihr droht Gerüchten nach inzwischen eine Lücke von rund 5 Milliarden Euro. Damit wachsen Befürchtungen, dass das schon teilverstaatlichte Institut erneut auf Hilfe des Steuerzahlers angewiesen sein könnte. (awp/mc/ps)

Deutsche Bank

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert