Wal-Mart macht in der Heimat wieder Boden gut

Wal-Mart macht in der Heimat wieder Boden gut
Doug McMillon, CEO Wal-Mart. (Bild: Wal-Mart)

Walmart-CEO Doug McMillon. (Bild: Walmart)

Bentonville – Der Discountriese Wal-Mart startet mit leichtem Rückenwind in das bevorstehende Weihnachtsgeschäft. Der Gewinn im dritten Quartal sank zwar um ein knappes Prozent auf 3,7 Milliarden US-Dollar, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Dafür machte der US-Händler auf seinem Heimatmarkt erstmals seit sieben Quartalen wieder mehr Umsatz. Die Erwartungen der Analysten konnte Wal-Mart insgesamt übertreffen. Die Aktie sprang im frühen Handel mit einem Aufschlag von drei Prozent an die Spitze des etwas freundlich tendierenden Dow Jones Industrial Index.

Für das dritte Quartal wies Wal-Mart einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn je Aktie von 1,15 Dollar aus, was etwas mehr war als Experten erwartet hatten. Der Konzernumsatz legte um 2,8 Prozent auf 118,1 Milliarden US-Dollar zu. In den USA stiegen die Erlöse auf gleicher Fläche um 0,5 Prozent. Das ist nur ein kleines Plus, Analysten sehen hierin aber die ersten Anzeichen dafür, dass der Plan des seit Februar amtierenden Wal-Mart-Chefs Doug McMillion greift.

Prognose für Gesamtjahr gesenkt
McMillion versucht die Wende zu schaffen, indem er verstärkt auf kleinere Geschäfte setzt und den Service verbessert. Auch in den Aufbau des Onlinegeschäfts investiert der Konzern kräftig, um Internetgrössen wie Amazon nicht kampflos das Feld zu überlassen. Wegen der Kosten dafür, aber auch wegen höherer Gesundheitsausgaben für die Mitarbeiter, hatte der Konzern bereits seine Prognose für das Gesamtjahr gesenkt. Am Donnerstag schränkte Wal-Mart den Ausblick weiter ein, weil neue Belastungen für die Schliessung von Märkten in Japan anfallen.

Wal-Mart hatte Ende Oktober angekündigt, dass rund 30 Filialen der Tochter Seiyu dicht gemacht werden. Dadurch wird der Gewinn je Aktie 2014 nun zwischen 4,92 und 5,02 Dollar ausfallen. Zuvor hatte sich Wal-Mart bis zu 5,15 Dollar Gewinn zugetraut.

Das anstehende Weihnachtsgeschäft gehört zu der wichtigsten Periode des Jahres, weil Händler hier traditionell den Löwenanteil ihres Geschäft machen. Allerdings gewähren die Unternehmen in dieser Zeit auch gehörige Rabatte, was die Margen drückt. Zudem ist der Wirtschaftsaufschwung in den Geldbeuteln der Amerikaner noch nicht angekommen. Wal-Mart hofft nun, dass die derzeit niedrigen Benzinpreise die Verbraucher dazu verleiten könnten, mehr Geld für andere Dinge auszugeben. Für das vierte Quartal rechnet Wal-Mart mit einem Gewinn je Aktie von 1,46 bis 1,56 Dollar. Die meisten Analysten hatten sich etwas mehr erhofft. (awp/mc/upd/ps)

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