Auch Argentinien nutzt französische Liste mit Schweizer HSBC-Kunden

Auch Argentinien nutzt französische Liste mit Schweizer HSBC-Kunden
(Symbolbild)

Buenos Aires – Aufgrund von Daten aus Frankreich hat Argentinien am Donnerstag Filialen der britischen Grossbank HSCB beschuldigt, mehr als 4’000 Kunden Beihilfe zur Steuerhinterziehung geleistet zu haben. Die Bankkunden sollen Geld auf geheimen Schweizer Konten versteckt haben.

«Die Manager [von HSBC] haben aktiv eingegriffen, mit dem alleinigen Ziel, argentinischen Bürgern zu helfen, weniger Steuern zu zahlen», teilte die argentinische Steuerbehörde am Donnerstag (Ortszeit) mit. Sie habe Büros der Bank in Buenos Aires durchsuchen lassen.

Steuerhinterziehung und «illegale Verbindungen»
Es gehe um Steuerhinterziehung und «illegale Verbindungen» in Beziehung zu Schweizer Konten, sagte Behördenchef Ricardo Echegaray. Drei «Agenturen» mit Verbindung zur HSBC in Argentinien stünden unter dem Verdacht, mehr als 4’000 Argentiniern bei der Steuerhinterziehung geholfen zu haben. Die Steuerhinterzieher hätten Geld auf Konten in Übersee überwiesen, und fast alle diese Transaktionen seien von HSBC-Vertretern in Argentinien, den USA und in der Schweiz «kontrolliert» worden, erklärte Echegaray. Fast alle der insgesamt 4’040 Kontoinhaber seien identifiziert.

HSBC weist die Vorwürfe energisch zurück
Die HSBC wies die Vorwürfe energisch zurück. Die HSBC-Tochter in dem südamerikanischen Land teilte mit, die Bank halte sich stets an die Gesetze. Die Anschuldigungen seien daher zurückzuweisen. Die argentinische Steuerbehörde betonte, ihre Informationen aus Frankreich erhalten zu haben. Dabei könnte es sich um die vom Informatiker Hervé Falciani entwendeten Daten aus der Genfer HSBC-Filiale handeln. Frankreich liess die Daten mehreren Ländern zukommen. Die Schweiz leistet keine Amtshilfe, wenn die Anfragen auf gestohlenen Bankdaten basieren.

Frankreich prüft derzeit, ob eine Schweizer HSBC-Tochter von 2006 bis 2007 bei bestimmten Kunden Beihilfe zur Steuerhinterziehung geleistet hat. Ähnliche Ermittlungen laufen auch in Belgien. (awp/mc/hfu)

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