Amazon schmeisst Apple TV und Chromecast aus dem Sortiment

Amazon schmeisst Apple TV und Chromecast aus dem Sortiment

Apple TV ab Ende Monat nicht mehr bei Amazon erhältlich. (Foto: Apple)

Seattle – Im Konkurrenzkampf der Videostreaming-Dienste wirft der weltgrösste Online-Händler Amazon Geräte der Wettbewerber Apple und Google aus dem Sortiment. Amazon benachrichtigte seine Marktplatz-Verkäufer per E-Mail, dass zum 29. Oktober das Apple TV und Googles Chromecast nicht mehr verkauft werden können, wie der Finanzdienst Bloomberg berichtete.

Amazon betreibt selbst den Dienst Prime Video und verkauft eigene Video-Player unter der Marke Fire TV. Der Konzern erklärte zu dem Aus für die Konkurrenz-Geräte in der Nacht zu Freitag: «Es ist wichtig, dass die Streaming-Mediaplayer, die wir verkaufen, gut mit Prime Video funktionieren, um eine Verwirrung bei Verbrauchern zu vermeiden.» Dazu gehörten etwa Geräte der Firma Roku, die Spielekonsolen Xbox und Playstation sowie das Fire TV von Amazon selbst.

Was genau Amazon mit «gut funktionieren» meint, bleibt unklar. Im Prinzip hätte der Online-Händler schon lange eine App auf Googles Chromecast-Plattform bringen können. Apple entschied bislang selbst, welche Apps in seine TV-Box kommen – allerdings sind dort Amazons Streaming-Rivalen wie Netflix oder Watchever schon lange verfügbar. Zudem startet mit dem anstehenden neuen Apple TV auch ein offener App Store.

Mit Sprachassistentin Alexa zum vernetzten Zuhause
Der Konzern verkauft sein Fire TV als Box sowie als günstigeren Stick, den Amazon ohne nähere Zahlen als eines der meistverkauften Elektronik-Artikel auf seiner Plattform bezeichnet. Vor kurzem brachte Amazon auch seine Sprachassistentin Alexa auf die Geräte. Die Software kann auf Zuruf Hausgeräte steuern, Fragen mit Hilfe des Internets beantworten und auch Artikel beim Online-Händler bestellen. Damit wurde das Fire TV – neben dem Lautsprecher Echo – zu einem Schlüssel-Element in Amazons Vision für ein vernetztes Zuhause.

Der Online-Händler hatte in der Vergangenheit bereits in Verhandlungen mit Verlagen zur Reduzierung des Angebots gegriffen: Während es um Konditionen für E-Book-Verkäufe ging, wurde es auf einmal schwer, über Amazon gedruckte Bücher einiger Anbieter zu bestellen.

Grosse Investitionen in eigene Inhalte
Amazon investiert – wie zum Beispiel auch der Konkurrent Netflix – viel in eigene Inhalte für seinen Abo-Videodienst, um sich von anderen Anbietern abzuheben. Apple und Google bringen gerade neue Modelle ihrer Videostreaming-Geräte auf den Markt. Die erste Chromecast-Generation wurde nach Google-Angaben 20 Millionen Mal gekauft. (awp/mc/pg)

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