Milliardenpoker im Biermarkt: AB Inbev lässt bei SABMiller nicht locker

Milliardenpoker im Biermarkt: AB Inbev lässt bei SABMiller nicht locker
AB Inbev-CEO Carlos Brito. (Bild: © Anheuser-Busch Inbev) AB Inbev

Carlos Brito, CEO Anheuser-Busch InBev. (Bild: © Anheuser-Busch InBev)

Leuven / London – Der weltgrösste Brauer AB Inbev lässt im Milliardenpoker um den Rivalen SABMiller nicht locker. Die Belgier zeigten sich in einer Mitteilung am Donnerstag über die Ablehnung ihres milliardenschweren Kauf-Gebots überrascht. Die Haltung der Mehrheit des SABMiller-Verwaltungsrates sei aus mehreren Gründen nicht glaubwürdig. So entspreche das Bar-Gebot einem Aufschlag von rund 44 Prozent zum Schlusskurs am 14. September. Zudem unterstütze der Grossaktionär Altria die Offerte. Auch die kartellrechtlichen Probleme seien lösbar. Der Milliardendeal sei für alle positiv, warb AB Inbev-Chef Carlos Brito bei den Aktionären für Unterstützung.

Am Mittwochnachmittag wurde die geplante Megafusion auf dem Biermarkt zu einem Milliardenpoker: AB Inbev kam auch mit einem höheren Angebot für den Rivalen SABMiller nicht direkt ans Ziel. Zwar konnte der in Belgien ansässige Konzern einen Teilerfolg vorweisen, indem er den US-Tabakkonzern Altria – mit 27 Prozent grösster SABMiller-Aktionär – mit Zugeständnissen auf seine Seite zog. Doch dem Verwaltungsrat der Briten reichte auch das aufgestockte Angebot nicht. Die Mehrheit des Gremiums liess AB Inbev wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen erneut abblitzen. Das Gebot ist aus Sicht der Briten an sehr viele Bedingungen geknüpft und zu niedrig.

Offerte auf 68 Mrd GBP erhöht
AB Inbev hatte das vorher nur unter der Hand kursierende Gebot auf 42,15 Britische Pfund je Aktie hochgeschraubt. Das wären insgesamt rechnerisch 68,2 Milliarden Pfund (92 Mrd Euro). Zudem sollen aber die beiden grössten Aktionäre in einem komplizierten Verfahren ihre Anteile gegen einen Mix aus speziellen AB-Inbev-Aktien und Bargeld abgeben. Damit beträgt der Wert des Gesamtangebots 40,21 Pfund pro Aktie – insgesamt rund 65,2 Milliarden Pfund, wie SABMiller vorrechnete. (awp/mc/ps)

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