US-Schluss: Dow Jones verliert 0,08% auf 17’217 Punkte

US-Schluss: Dow Jones verliert 0,08% auf 17’217 Punkte

New York – Die Wall Street ist am Dienstag angesichts durchwachsener Unternehmensnachrichten wie schon zum Wochenauftakt nicht in Schwung gekommen. Auch die anhaltende Ungewissheit über den Zeitpunkt der Zinswende in den USA sorgte für Zurückhaltung bei den Anlegern.

Der Dow Jones Industrial pendelte um seinen gestrigen Schlusskurs und ging letztlich 0,08 Prozent tiefer bei 17’217,11 Punkten aus dem Handel. Bereits zum Wochenauftakt hatte der US-Leitindex wenig verändert geschlossen. Der marktbreite S&P-500-Index verlor am Dienstag 0,14 Prozent auf 2’030,77 Punkte. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es sogar um 0,54 Prozent auf 4’438,18 Punkte bergab.

Die jüngsten amerikanischen Konjunkturdaten fielen uneinheitlich aus und gaben den Aktienkursen keine Richtung vor. Der Häuserbau hatte sich im September stark gegensätzlich entwickelt: Während die Baubeginne deutlich zulegten, gerieten die Genehmigungen merklich unter Druck.

Auch die aktuellen Quartalszahlen zeigten keinen einheitlichen Trend. Schlechte Hardware-Geschäfte und der starke US-Dollar hatten IBM die Quartalsbilanz verhagelt und liessen die Aktien um 5,75 Prozent abrutschen – damit belegten sie den letzten Platz im Dow Jones. Der Computerkonzern hatte ein weiteres Umsatzminus gemeldet und seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr gekappt. «Big Blue», wie das Unternehmen auch genannt wird, gilt manchem Anleger als Konjunkturbarometer.

Beim Elektroauto-Bauer Tesla sorgte ein Medienbericht für einen Kursrutsch von 6,61 Prozent. Die Verbraucherzeitschrift «Consumer Reports» habe das Oberklassen-Modell S wegen seiner unterdurchschnittlichen Zuverlässigkeit von ihrer Empfehlungsliste gestrichen, berichtete der US-Fernsehsender CNBC. Die Titel von Harley-Davidson sackten um 13,92 Prozent ab. Der Hersteller der Kult-Motorräder hatte unerwartet schlechte Resultate veröffentlicht und seine Absatzprognose für das laufende Jahr reduziert.

Dagegen kletterten die Aktien von United Technologies mit plus 3,88 Prozent an die Dow-Spitze. Der Mischkonzern hatte zwar vor allem wegen der starken US-Währung einen sechsprozentigen Umsatzrückgang hinnehmen müssen und der Gewinn war infolge des teuren Konzernumbaus sogar um über ein Viertel eingebrochen. Analysten hatten allerdings einen stärkeren Rückgang erwartet. Zudem zog der Konzern nach dem Verkauf des Hubschrauberherstellers Sikorsky die Spendierhosen an: Über den Rückkauf eigener Aktien sollen die Anteilseigner 12 Milliarden Dollar (10,6 Mrd Euro) zurückbekommen.

Die Papiere von Travelers legten um 2,47 Prozent zu, nachdem der Versicherer trotz schwächerer Gewinne aus seinen Kapitalanlagen einen moderaten Gewinnanstieg berichtet hatte. Bei Verizon Communications sorgten gute Zahlen für ein Kursplus von 1,21 Prozent. Der US-Mobilfunkprimus hatte im dritten Quartal von der Nachfrage nach Breitbanddiensten und Mobilfunkgeräten profitiert.

Zu den Favoriten der Anleger im Nasdaq 100 gehörte Sandisk : Die Anteilsscheine des Speicherchip-Herstellers zogen dank eines Medienberichts, dem zufolge sich Sandisk in fortgeschrittenen Gesprächen über eine Übernahme durch den Konkurrenten Western Digital befindet, um 4,43 Prozent an. Die Western-Digital-Titel büssten indes 6,98 Prozent ein.

Derweil will die Konzernmutter der Fast-Food-Ketten Pizza Hut und Kentucky Fried Chicken, Yum Brands , ihr China-Geschäft in ein eigenes Unternehmen abspalten. Der US-Konzern, zu dem auch die Marke Taco Bell gehört, will damit den zuletzt schwächelnden chinesischen Zweig zu Geld machen – einflussreiche Investoren hatten darauf gedrängt. Die Yum-Papiere gewannen 1,84 Prozent.

Einen Kurssprung von 19,22 Prozent schafften die Aktien des Arzt-Dienstleisters Team Health. Sie profitierten von einer 5,17 Milliarden Dollar (4,56 Mrd Euro) schweren Übernahmeofferte des Tagesklinik-Betreiber Amsurg , dessen Aktien im Gegenzug 4,11 Prozent verloren.

Der Eurokurs wurde von robusten Daten zur Kreditvergabe in der Eurozone gestützt – zuletzt stand die Gemeinschaftswährung bei 1,1341 Dollar. Richtungweisende zehnjährige amerikanische Staatsanleihen sanken um 13/32 Punkte auf 99 12/32 Punkte und rentierten mit 2,07 Prozent. (awp/mc/pg)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert