Renault: Neue Modelle bescheren kräftiges Gewinnplus

Renault: Neue Modelle bescheren kräftiges Gewinnplus
Renault-Chef Carlos Ghosn.

Renault-CEO Carlos Ghosn.

Paris – Der französische Autobauer Renault hat dank des Rückenwinds aus seinem starken Europageschäft und neuer Modelle ein kräftiges Gewinnplus erzielt. Renault-Chef Carlos Ghosn sprach am Freitag in Paris von einem «guten Jahr für Renault». Bei den Anlegern scheinen die Nachrichten nach einer ersten Euphoriewelle mittlerweile nicht mehr so gut anzukommen: Die Renault-Aktie notierte gegen Mittag zuletzt rund 2,7 Prozent im Minus, nachdem sie im frühen Handel um rund 3 Prozent gestiegen war.

Der Überschuss legte 2015 um rund die Hälfte auf 2,8 Milliarden Euro zu. Der Umsatz wuchs um gut zehn Prozent auf rund 45,3 Milliarden Euro. Das verlustreiche Geschäft der russischen Tochtermarke AvtoVAZ war einer der wenigen Wermutstropfen in der Bilanz des Herstellers: Renault musste 225 Millionen Euro auf den Wert des russischen Marktführers abschreiben. Ghosn bezeichnete die Marktlage in Russland und Brasilien als weiter schwierig.

«Kein Betrug vonseiten Renaults»
Im Skandal um falsche Abgaswerte hat sich Renault aus Sicht von Ghosn nichts vorzuwerfen. «Es gibt keinen Betrug vonseiten Renaults», sagte der Vorstandsvorsitzende. «Alle unsere Modelle respektieren die Grenzwerte der jeweiligen Märkte.» Renault sei den Vorgaben gefolgt, «die nicht von uns gemacht worden sind», sondern von Regierung und EU-Kommission. Bei Renault gebe es kein System, das andere Werte anzeige als die tatsächlich vorhandenen. «Wir sind sehr transparent und sprechen mit der Regierung», sagte Ghosn.

Bei Überprüfungen in Frankreich nach dem Abgas-Skandal bei Volkswagen waren bei Fahrzeugen von Renault und mehreren nicht-französischen Marken Überschreitungen von Abgasnormen festgestellt worden. Bei den Norm-Verstössen geht es um Werte für Kohlendioxid und Stickoxid. Paris hatte die Zufalls-Tests angeordnet, nachdem 2015 bekanntgeworden war, dass Volkswagen mit Hilfe einer Software Abgastests bei Dieselfahrzeugen manipuliert hatte.

Im laufenden Geschäft blieb auch wegen des laut Ghosn erfolgreich laufenden Sparprogramms ein grösserer Teil vom Umsatz als operativer Gewinn übrig. Mit einem Plus von 44 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro übertraf der Wert die Schätzungen von Analysten deutlich. Die operative Marge stieg um 1,2 Prozentpunkte auf 5,1 Prozent. Damit erreichte Renault sein Ziel bei der Profitabilität laut Ghosn «früher als geplant».

Auch eine weitere Umsatzsteigerung nimmt sich der Autobauer vor. So sieht Europachef Stefan Müller Renault auch «in Deutschland auf dem richtigen Weg». Dort will der Autobauer laut Müller in den beiden nächsten Jahren deutlich wachsen. (awp/mc/upd/ps)

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