Swiss Digital Finance Conference: Trends und Entwicklungen 2016

Swiss Digital Finance Conference: Trends und Entwicklungen 2016

Annika Schröder, Director Innovation Management, UBS AG (Bild: HSLU)

Luzern – An der vierten Swiss Digital Finance Conference haben sich über 130 Personen über die neusten Digital Finance Trends und Entwicklungen informiert.

Die Konferenz eröffnete Prof. Dr. Georges Grivas mit einer Übersicht über die aktuelle Lage der Digital Finance in der Schweiz: Das Thema ist auf der Geschäftsleitungsagenda von Finanzdienstleister, Banken befinden sich mitten im digitalen Transformationsprozess und erste innovative und teilweise disruptive digitale Produkte werden in Retail sowie Private Banking angeboten. Zudem steigt die Anzahl Fintechs in der Schweiz, sie spielen jedoch im weltweiten Vergleich eine kleine Rolle.

Die Konferenz startete mit der Keynote von Damir Bogdan, Fintech-Experte und ehemaliger CIO der Raiffeisen-Gruppe. Er erläuterte, warum es nur wenige Institutionen schaffen, auf der Innovations- und Erfolgswelle oben mitzureiten. Anhand von Fakten aus den USA und Europa leitete er Trends ab und präsentierte mögliche Zukunftsszenarien.

Trends und Entwicklungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln
In zehn Referaten erläuterten Vertreterinnen und Vertreter aus dem Banken-, Fintech-, IT- und Beratungssektor ihre Sichtweise auf die Digital Finance Trends und Entwicklungen.

David Kauer (Postfinance) zeigte auf, mit welcher Stossrichtung und welchen neuen Geschäftsmodellen PostFinance die Entwicklungen im „Age oft he Customer“ antizipiert.

Michael Freund (Credit Suisse) hinterfragte die traditionelle Kundensegmentierung und zeigte, wie die Kunden-DNA identifiziert werden kann und wie sich das Businessmodell der Banken vom Push zum Push and Pull Modell verändert.

Auch Remo Schmidli (Zürcher Kantonalbank) berichtete in seinem Referat von Customer Journey Analysen und stellte die spannende Frage, ob alle neuen technologiegetriebenen Produkte tatsächlich einem Kundenbedürfnis entsprechen.

Annika Schröder (UBS) stellte die nächste mögliche Revolution im Banking durch Blockchain und Distributed Ledgers vor. Auch die Vertreter der Fintechs thematisierten Blockchain und Digital Contracts:

Justin Smith (Monetas) stellte die Eigenschaften der Cryptofinance-Technologien Bitcoin und Digital Contracting vor und verglich sie miteinander.

Nikolaos Nicoltsios (wikifolio) gab einen Einblick in die Welt des Social Tradings und zeigte auf, wie man die Möglichkeiten zur Digitalisierung mit der wikifolio Plattform zur Akquise von neuen Zielgruppen nutzen kann.

Dr. Sandra Daub (Gartner Consulting) erwähnte in ihrem Referat, dass digitale Technologien die Schwelle für neue Markteintritte gesenkt haben. Start Ups sind deshalb in der Lage, neue Bankenservices mit geringem Startkapital an den Markt zu bringen. Doch nicht alle Businessmodelle sind auch nachhaltig.

Sandra Hauser (Avaloq) zeigte auf, dass die heutigen technologie-affinen und mobileren Bankkunden mit dem aktuellen Bankenservice nicht mehr zufrieden sind. Das bedeutet für die Anbieter von Banken-Lösungen, dass neue Ansätze und Modelle gefragt sind. Deshalb hat Avaloq ein Front Development Kit (FDK) entwickelt, das Banken bei der digitalen Transformation unterstützt. Dabei spielt die offene API-basierte Architektur für die Integration von Third Party Apps eine wichtige Rolle.

Alexander Grossenbacher (Swisscom) stellte einen neuen Service vor, der ein digitales Onboarding ermöglicht: Digital Identification & Signing. Dieser Service basiert auf die Identifikation von Personen via Video und auf digitale Vertragssignaturen.

Nationale mobile Bezahllösungen
In der abschliessenden Podiumsdiskussion diskutierten Thierry Kneissler (Twint), Dr. Falk Kohlmann (Swisscom), Dr. Veronica Lange (UBS) und Christian Vetsch (Abrantix) zum Thema «David gegen Goliath – haben nationale mobile Bezahllösungen überhaupt eine Chance gegen multinationale Lösungen?». Die kontroverse Diskussion drehte sich vor allem um die von Christian Vetsch formulierte Frage: „Warum schliesst sich die Schweiz nicht für eine mobile Bezahllösung zusammen?“ Eine abschliessende Antwort konnten weder die TWINT- noch die Paymit-Vertreterinnen und –Vertreter geben. (HSLU/mc/hfu)

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