Aussenhandel im Juni mit Überschuss von 3,5 Mrd Franken

Aussenhandel im Juni mit Überschuss von 3,5 Mrd Franken
(Bild: © Binkski - Fotolia.com)

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Bern – Der Schweizer Aussenhandel hat sich im Juni verhalten entwickelt, im Halbjahr aber insgesamt ein Plus erzielt. Vor allem die chemisch-pharmazeutische Industrie war für die gute Halbjahresbilanz bzw. den Rekordüberschuss verantwortlich.

Allein im Juni nahmen die Exporte und die Importe um je 1,5% auf 18,2 Mrd bzw. 14,7 Mrd CHF zu, real hingegen sanken sowohl die Ausfuhren (-5,5%) wie auch die Einfuhren (-3,6%) deutlich. Die Handelsbilanz wies entsprechend einen Überschuss von 3,5 Mrd CHF auf.

Die chemisch-pharmazeutische Sparte beeinflusste die Entwicklung in beiden Verkehrsrichtungen merklich, wie die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) am Donnerstag mitteilte. So nahmen deren Ausfuhren nominal um 9,5% zu, waren allerdings real um 4,1% rückläufig. Bei den Importen war es nominal ein Plus von 1,1% bzw. real ein Minus von 6,5%.

Sehr schwach entwickelten sich die Uhrenexporte mit einem nominalen Minus von 16,1% (real -20,9%) sowie der Bereich Bijouterie und Juwelierwaren (-16,1% bzw. -23,2%). Nach Regionen bzw. Ländern betrachtet legten die Exporte vor allem in die EU mit +3,2% deutlich zu, für ganz Europa waren es +2,2%. Asien (+1,2%) und Nordamerika (+0,1%) waren leicht positiv, während die Exporte in den Mittleren Osten massiv abnahmen (-22,5%). Auf der Importseite fallen vor allem Nordamerika (+36,8%), Afrika (+56,7%) sowie ebenfalls der Mittlere Osten (-26,6%) auf.

Verglichen mit dem Vormonat Mai 2016 (saisonbereinigt) nahmen die Exporte um 3,1% (real: -3,3%) ab, während die Importe um 3,2% (real: -4,0%) sanken.

Halbjahresbilanz mit Rekordüberschuss
Im gesamten ersten Halbjahr 2016 wuchsen die Exporte um 5,1% (real: -0,7%) auf 105,3 Mrd und die Importe um 3,9% (real: +2,1%) auf 86,0 Mrd CHF, woraus sich ein Rekord-Überschuss von 19,3 Mrd CHF errechnet.

Während drei Viertel der Warengruppen im Plus lagen, erlitten die zweit- und drittgrösste Gruppe (Maschinen/Elektronik und Uhren) einen Absatzrückgang. Die umsatzmässig grösste Sparte Chemie/Pharma überdeckte den Angaben zufolge die Gesamtentwicklung mit einem kräftigen Anstieg von 15% (real: +3%) bzw. 6,2 Mrd CHF. Vor allem die Medikamentenlieferungen nahmen um 23% bzw. 3,7 Mrd zu, zudem stieg der Versand von pharmazeutischen Wirkstoffen und immunologischen Produkten um beachtliche 15%.

Ohne Chemie-Pharma fielen die Exportergebnisse negativ aus, bedingt vor allem durch den Absatzrückgang bei den Uhren (-11%) und Maschinen (-2,1%, v.a. Textilmaschinen).

In Bezug auf Länder und Regionen lief es für die Schweizer Exporteure in Nordamerika sehr gut (+16%, USA +17%), auch Europa verzeichnet ein Plus (5%, EU +6%). Nicht wachsen konnte der Versand nach Lateinamerika (-3%; Argentinien -23%) und Asien (-0%). Aus Lateinamerika gingen auch die Importe zurück, die Bezüge aus Nordamerika und Europa hingegen stiegen. (awp/mc/upd/ps)

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