Eurozone: Unternehmensstimmung trübt sich nach Brexit-Votum nur leicht ein

Eurozone: Unternehmensstimmung trübt sich nach Brexit-Votum nur leicht ein
(Bild: WimL - Fotolia.com)

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London – Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich im Juli nach dem Brexit-Votum der Briten nur leicht eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex, eine Umfrage in Unternehmen, fiel um 0,2 Punkte auf 52,9 Zähler, wie das Forschungsinstitut Markit am Freitag in London mitteilte. Das war zwar der tiefste Stand seit Januar 2015. Analysten hatten jedoch mit einem stärkeren Rückgang auf 52,5 Punkte gerechnet. Trotz des Rückgangs signalisiert der Indikator mit einem Wert von mehr als 50 Punkten weiterhin Wirtschaftswachstum.

«Die Eurozone hat angesichts der Entscheidung Grossbritanniens, die EU zu verlassen, und eines weiteren Terrorangriffs in Frankreich erstaunliche Widerstandskraft bewiesen», sagte Markit-Chefökonom Chris Williamson. Er rechnet im Währungsraum im laufenden Jahr mit einem moderaten Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent.

Überraschende Stimmungsaufhellung in Frankreich
In Frankreich hellte sich die Stimmung sowohl in der Industrie als auch im Bereich Dienstleistungen überraschend auf. Im Dienstleistungssektor stieg der Indikator ausserdem wieder über die Wachstumsschwelle von 50 Punkten, nachdem er im Juni knapp unter die Marke gerutscht war.

In Deutschland sank die Stimmung in der Industrie, allerdings nicht so stark wie erwartet. Unter Dienstleistern hellte sie sich dagegen überraschend weiter auf. «Die konjunkturelle Entwicklung war auch zu Beginn des dritten Quartals positiv», kommentierte Experte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Seiner Einschätzung nach hat die politische Verunsicherung durch das Brexit-Votum «nicht so deutlich zu Buche geschlagen, wie bei Stimmungsumfragen mit Erwartungskomponenten». (awp/mc/ps)

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