US-Schluss: Dow büsst 0,4% auf 18’493 Punkte ein

US-Schluss: Dow büsst 0,4% auf 18’493 Punkte ein

New York – Die Wall Street hat ihre jüngste Rekordjagd am Montag gestoppt. Nach vier Gewinnwochen in Folge gab der Dow Jones Industrial nun leicht nach. Da es keine Konjunkturdaten und kaum Unternehmensnachrichten gegeben habe, hätten Impulsgeber für die Aktienkurse gefehlt, sagten Börsianer. Daran dürfte sich erst im weiteren Wochenverlauf etwas ändern, wenn wieder eine Vielzahl von Quartalsbilanzen auf der Agenda stünden.

Der US-Leitindex schloss 0,42 Prozent tiefer bei 18’493,06 Punkten. In der Vorwoche war das Börsenbarometer noch von Rekord zu Rekord geeilt. Der marktbreite S&P 500 verlor am Montag 0,30 Prozent auf 2168,48 Punkte. Am Freitag hatte er noch auf Schlusskursbasis einen Höchststand erreicht. Der technologiewertelastige Nasdaq 100 ging am Montag prozentual unverändert bei 4665,93 Punkten aus dem Handel.

«Der Bullenmarkt wird sich fortsetzen, aber wir befinden uns bereits in einer reifen Phase», sagte ein Vermögensverwalter. Die Bewertungen seien schon hoch.

Vom Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am Mittwoch sind Experten zufolge kaum Impulse zu erwarten. Der Leitzins wird nach fast einhelliger Einschätzung von Volkswirten und der Finanzmärkte in der Spanne von 0,25 bis 0,50 Prozent bleiben. Mit Spannung dürften die Anleger jedoch auf die Aussagen der Fed schauen. Hier werden Statements zu den zuletzt besser als erwartet ausgefallenen US-Konjunkturdaten und dem Ausgang des Brexit-Referendums im Blick stehen. Eine Pressekonferenz von Notenbankpräsidentin Janet Yellen steht nicht an.

Unternehmensseitig ragten zum Wochenauftakt die Aktien von Sprint mit einem Kursplus von mehr als einem Viertel heraus. Damit notieren sie wieder auf dem Niveau von November 2014. Der Mobilfunkkonzern war zwar trotz Kostensenkungen im ersten Geschäftsquartal nicht aus der Verlustzone herausgekommen, hatte aber mehr neue Vertragskunden gewonnen als von Experten erwartet worden war.

Dagegen sorgte die nun bestätigte Übernahme des Yahoo-Kerngeschäfts durch Sprint-Konkurrent Verizon Communications bei Anlegern nicht mehr für Begeisterung: Die Papiere des Internetkonzerns verloren 2,69 Prozent und für die Verizon-Aktien ging es um 0,41 Prozent nach unten. Verizon galt in dem monatelangen Verkaufsprozess schon lange als der aussichtsreichste Bewerber.

Der Telekomkonzern will das Webgeschäft des Internet-Pioniers für rund 4,8 Milliarden Dollar schlucken und Yahoo mit seiner Internet-Tochter AOL zusammenlegen, um bei Online-Werbung besser mit Google und Facebook konkurrieren zu können. In der alten Yahoo-Gesellschaft bleiben die Beteiligungen an der chinesischen Online-Plattform Alibaba und Yahoo! Japan.

Am Dow-Ende versammelten sich die Ölwerte: So büssten Chevron rund zweieinhalb und ExxonMobil knapp 2 Prozent ein. Die Ölpreise hatten an die Talfahrt der vergangenen Woche angeknüpft. Als Grund gilt die Aussicht auf eine höhere Fördermenge in den USA.

Spitzenreiter im Nasdaq 100 waren die Aktien von Micron Technology mit einem Plus von rund 6 Prozent. Der Chiphersteller hatte eine Kapitalerhöhung in Aussicht gestellt, falls ein Investor einen Anteil von 4,99 Prozent oder mehr an dem Unternehmen erwerben sollte. Mit diesem Schritt wolle sich Micron offenbar gegen eine mögliche Übernahme stemmen, sagten Börsianer. Analysten spekulierten, dass eventuell ein chinesisches Unternehmen oder der Wettbewerber Intel an einem Kauf von Mircron interessiert sein könnten. Intel-Papiere bewegten sich gleichwohl kaum vom Fleck.

Der Eurokurs hielt sich knapp unter 1,10 US-Dollar und kostete zuletzt 1,0991 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte zuvor den Referenzkurs auf 1,0982 (Freitag: 1,1014) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9106 (0,9079) Euro. Richtungweisende zehnjährige Anleihen verloren 2/32 Punkte auf 100 15/32 Punkte. Sie rentierten mit 1,573 Prozent. Die Anleger befürchteten, dass die Fed am Mittwoch Zeichen wirtschaftlicher Stärke aussenden und so eventuell den Boden für eine weitere Leitzinserhöhung noch in diesem Jahr bereiten könnte. (awp/mc/upd/ps)

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