Niederländer und Lettinnen sind die Grössten

Niederländer und Lettinnen sind die Grössten

Kaspar Staub, Leiter Institut für Evolutionäre Medizin Universität Zürich. (Foto: UZH)

Zürich – Niederländer sind weltweit die grössten Männer und Lettinnen die grössten Frauen. Die Schweizerinnen und Schweizer befinden sich mit 178 respektive 166 Zentimetern im europäischen Mittelfeld. Das zeigt die bisher umfassendste weltweite Studie unter Einbezug von Forschenden der Universität Zürich.

Die durchschnittliche Grösse von Frauen und Männer nach Ländern ist ein Wohlstandsindikator. So erstaunt es nicht, dass die zehn Länder mit den grössten Menschen alle zu Europa gehören. Die grössten Männern leben gemäss der Studie in den Niederlanden, in Belgien, Estland und Littauen. Die grössten Frauen finden sich in Lettland, den Niederlanden, Estland und der Tschechischen Republik. Am grössten sind Männer aus den Niederlanden mit 182,5 Zentimetern und Frauen aus Lettland mit 170 Zentimeter. Über die letzten hundert Jahre am stärksten gewachsen sind iranische Männer mit 16.5 Zentimeter und südkoreanische Frauen mit 20,2 Zentimeter.

Durchschnittsgrösse der Schweizer nimmt nicht mehr zu
«Schweizer Männer sind heute im Durchschnitt 178 Zentimeter und Frauen 166 Zentimeter gross», sagen Kaspar Staub und Frank Rühli vom Institut für Evolutionäre Medizin. Sie waren mit mehreren hundert Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt an der Studie mitbeteiligt. Damit liegen die Schweizer im europäischen Mittelfeld und etwa gleich auf wie Frankreich oder Belgien. Schweizer Männer sind in den letzten 100 Jahren rund 14 Zentimeter grösser geworden, wie Daten der Schweizer Stellungspflichtigen zeigen. «Seit den 1990er Jahren nimmt die Durchschnittsgrösse der Schweizer Männer jedoch nicht mehr weiter zu», sagt Staub. In Nord- und Mitteleuropa sowie in den USA hat sich das Grössenwachstum in den letzten 30-40 Jahren abgeflacht. Die Forschung geht davon aus, dass hier das genetische Maximum punkto Körpergrösse erreicht ist.

Die durchschnittliche Körpergrösse ist stark beeinflusst durch den Ernährungsstatus, die Gesundheit und andere Umweltfaktoren. Auf der individuellen Ebene spielen jedoch genetische Faktoren mit Abstand die wichtigste Rolle. Auf der Ebene von Populationen ist die durchschnittliche Körpergrösse ein zusätzlicher Wohlstandsindikator und wird daher von Ökonomen und auch von der WHO als wichtiger Entwicklungsparameter erforscht.

Literatur:
NCD Risk Factor Collaboration. A century of trends in adult human height. ELife. Doi: 10.7554/eLife.13410

  • Erforschung der Körpermasse
    An der Universität Zürich erforschen Frank Rühli und Kaspar Staub seit 2006 die Entwicklung der  Körpermasse von Schweizern seit rund 200 Jahren unter anderem auch nach regionalen und sozio-ökonomischen Gesichtspunkten. Unterstützt werden sie von privaten Stiftungen wie der Mäxi-Stiftung, dem Schweizerischen Nationalfonds, dem BAG und dem VBS.

(UZH/mc/ps)

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