Implenia steigert im 1. Halbjahr Umsatz und Reingewinn

Implenia steigert im 1. Halbjahr Umsatz und Reingewinn
Implenia-CEO Anton Affentranger. (Foto: Implenia)

Dietlikon – Das Bauunternehmen Implenia hat im ersten Semester 2016 mehr Umsatz erzielt und den Gewinn gesteigert. Marktkreise haben aber mit einem höheren Ertragssprung gerechnet. Für das Gesamtjahr bleibt das Unternehmen aber wegen gut gefüllter Auftragsbücher zuversichtlich und rechnet mit einem klar besseren Ergebnis als im Vorjahr. Steigende Erträge und Grossprojekte im Ausland können laut CEO Anton Affentranger das entstandene Gotthardloch ausfüllen. An den EBIT-Zielen für 2017 hält das Unternehmen fest.

Trotz steigenden Umsätzen in allen Geschäftsbereichen und einem raschen Vollzug der Integration und Amortisationen von Bilfinger Construction wurde der vorgelegte Zahlenkranz an der Börse eher verhalten aufgenommen. Der CEO kommentierte das Halbjahresergebnis anlässlich der Medienkonferenz folgendermassen: «Das Jahr ist bisher sehr gut gelaufen und wir können bei allen wichtigen Kennzahlen Rekordwerte aufweisen.»

Erstmals mehr Mietwohnungen gebaut
Das Segment Development, welches die Immobilien-Projektentwicklung umfasst, verzeichnete ebenfalls eine positive Entwicklung, die auf Immobilienverkäufe in der Region Zürich und im Arc Lémanique zurückzuführen seien. Diese sind den Angaben zufolge bereits in den ersten sechs Monaten realisiert worden. Zudem habe man «erstmals mehr Mietwohnungen gebaut als Stockwerkeigentum,» so der CEO, «weil vor allem institutionelle Anleger vermehrt an Mietwohnungen als Renditeobjekten interessiert sind».

Dies wiederspiegle sich auch in der «immer noch steigenden Anzahl an Baubewilligungen,» sagt Affentranger, «zusätzlich profitiert die Bauwirtschaft vom tiefen Zins- und Renditeumfeld.» Auch deshalb habe man die schlechten Ergebnisse aus den Vorjahren im Total- und Generalunternehmungsgeschäft sowie im Hochbaugeschäft vermeiden können.

Guter Auftragsbestand vor allem im Ausland
Das Infrastrukturgeschäft, sprich der Tunnel- und Spezialtiefbau, war jedoch weniger erfolgreich. Hier sorgte primär der Abschluss des «Jahrhundertprojekts» des Gotthard-Basis-Tunnels für geringere Volumen: «Die Bautätigkeiten rund um die NEAT wurde zwar schon letztes Jahr beendet und für diese Berichtsperiode nicht mehr relevant,» sagte Affentranger dazu, «trotzdem stellte die NEAT ungefähr 35% des gesamten Volumens im Tunnelbau».

Aufgrund des teilweise verlustreichen Projektportfolios von Bilfinger erzielte das Segment International im ersten Semester auch ein schwächeres Ergebnis. Aber auch in diesem Segment stieg der Auftragsbestand «vor allem wegen grossen Infrastrukurprojekten in Deutschland» um rund 926 Mio CHF, was deutlich über dem Vorjahreswert von 805 Mio liege. «Implenia ist mittlerweile im Infrastrukturbereich zu über 60% im Ausland tätig,» so der CEO. «Ein Drittel davon betrifft Deutschland. Der Auftragsbestand in diesem Bereich ist aber auch europaweit auf Rekordniveau.»

Ergebnis «klar über dem Vorjahr» erwartet
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Implenia mit einer Fortsetzung der «guten» Geschäftsentwicklung und erwartet ein Ergebnis, das auf vergleichbarer Basis «klar über» dem Niveau des Vorjahres liegt. Zusätzlich würden volle Auftragsbücher zuversichtlich stimmen. Davon ausgehend hält Implenia am EBIT-Ziel für das Jahr 2017 von 140 bis 150 Mio CHF fest.

Die Aktien wurden am Berichtstag rege gehandelt und verloren zwischenzeitlich rund 6%, erholten sich aber im Laufe des Handels wieder. Am Ende gingen sie mit 3,0% tiefer bei 65,40 CHF aus dem Handel. Der Gesamtmarkt (SPI) verzeichnete derweil ein Plus von 0,5%. (awp/mc/pg)

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