Straumann mit starkem Wachstum im 1. Halbjahr

Straumann mit starkem Wachstum im 1. Halbjahr
Straumann-CEO Marco Gadola. (Foto: Straumann)

Basel – Der Dentalimplantat-Hersteller Straumann hat im ersten Halbjahr 2016 einen Rekordumsatz erzielt und die Profitabilität trotz weiterer Investitionen weiter gesteigert. Unter dem Strich erzielte das Unternehmen wieder einen Gewinn, nachdem im Vorjahr aufgrund von Einmaleffekten ein Verlust resultiert hatte. Vor diesem Hintergrund erhöht die Gesellschaft die Guidance für das Gesamtjahr.

«Nach verhaltenen Zuwachsraten in den vergangenen Jahren hat sich der Umsatz im ersten Semester 2016 revitalisiert und wir haben stärker als der Markt zugelegt», sagte CEO Marco Gadola am Dienstag vor den Medien. Straumann wachse aktuell mit der höchsten Rate, die das Unternehmen seit Ausbruch der Finanzkrise 2008 gesehen habe.

Konkret steigerte Straumann den Gruppenumsatz um 16% auf 461,2 Mio CHF. Dabei erzielte das Unternehmen in allen Geschäftsbereichen und Regionen zweistellige Wachstumsraten. Hauptquelle des Umsatzwachstums war gemäss Gadola das Implantatgeschäft und dabei insbesondere die neue Bone Level Tapered (BLT) Implantatlinie.

Margen weiter erhöht
Auch die Profitabilität erhöhte die Gruppe weiter. So legte das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT um 38% auf 114,4 Mio CHF zu und die Marge stieg auf 24,8% von 20,7% im Vorjahr. «Wir hätten eine noch höhere EBIT-Marge erzielen können, wenn wir einfach weniger in unsere Zukunft investiert hätten», sagte Gadola. Das sei aber nicht der Weg des Unternehmens, «denn wir wollen sicherstellen, dass wir auch in Zukunft stärker als der Markt wachsen».

Wegen eines Sondereffekts im Zusammenhang mit einer latenten Steuergutschrift in Höhe von 41 Mio aus dem Zusammenschluss von Straumann Brasilien mit Neodent übertraf der Reingewinn von 134,9 Mio den Betriebsgewinn. Im Vorjahr hatte Straumann einen Verlust von 0,7 Mio verbucht.

Die Region EMEA steigerte dank eines verbesserten Umfelds in Europa in den ersten sechs Monaten den Umsatz um 12% auf 216,1 Mio. In Nordamerika stieg der Umsatz gar um 18,2% auf 126,5 Mio. Mit einem Zuwachs von 24,6% auf 75,2 Mio verzeichnete Asien/Pazifik den grössten Zuwachs.

Starkes Wachstum in Asien
Mehr als die Hälfte des Wachstums in Asien wurde im chinesischen Markt erwirtschaftet, wo Straumann Ende Juni mit Anthogyr in das Value-Segment eingestiegen ist und erste Erlöse erzielt hat. Bis dato habe Straumann 5’000 Anthogyr-Implantate in China verkauft und ab dem dritten Quartal sei mit Umsatzerlösen zu rechnen, führte Gadola aus.

In Lateinamerika steigerte die Gruppe den Umsatz um 14% auf 43,4 Mio. Im grössten Markt Brasilien stagniere der Markt, Straumann sei es aber gelungen, Marktanteile zu gewinnen, erklärte der CEO.

Mit anhaltender Wachstumsdynamik gerechnet
Er sei überzeugt, dass das Wachstumsmomentum für Straumann dank einer generellen Markterholung und dank weiterer Marktanteilsgewinne im Bereich BLT anhalten werde, zeigte sich Gadola überzeugt. Vor diesem Hintergrund erhöht das Unternehmen die Guidance für 2016 und rechnet neu mit einem Umsatzwachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich – bisher war ein Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt worden. Trotz weiterer Investitionen in strategische Wachstumsinitiativen erwartet Straumann ausserdem eine weitere Verbesserungen der bereinigten EBIT-Marge für 2016.

Neben den Zahlen teilte Straumann eine Übernahme der indischen Equinox bekannt. Das Unternehmen erwirtschaftete 2015 einen Umsatz von rund 3 Mio CHF und zählt im Value-Segment des indischen Dentalimplantat-Marktes mit einem Marktanteil von geschätzten 14% zähle Equinox zu den drei führenden Unternehmen des Landes. Dort ist Straumann bisher nicht aktiv.

Der Markt reagierte mit Kursaufschlägen auf das Halbjahresergebnis, das auf allen Ebenen über den Prognosen lag. Die Analysten zeigten sich denn auch beeindruckt vom über den bereits hohen Erwartungen ausgefallenen Wachstum. Die Aktien gewannen in einem leicht festeren Gesamtmarkt bis Börsenschluss 1,4% auf 405,25 CHF; zwischenzeitlich waren die Titel gar bis 412,75 CHF gestiegen. (awp/mc/pg)

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