Prof. Dr. Roland Siegwart, ETH Zürich, im Interview

Prof. Dr. Roland Siegwart, ETH Zürich, im Interview
Prof. Dr. Roland Siegwart, Institut für Robotik und Intelligente Systeme der ETH Zürich (Bild: ETHZ)

Von Helmuth Fuchs

Im Interview nimmt Prof. Dr. Roland Siegwart, vom Institut für Robotik und Intelligente Systeme der ETH Zürich, Stellung zu Themen wie

  • zu den wichtigsten lebensverändernden Entwicklungen, welche kurz vor dem Durchbruch stehen

“Therapieroboter, die nicht nur Positionen abfahren, sondern auch Kräfte und Gegenkräfte erzeugen können.» Prof. Dr. Roland Siegwart, ETH Zürich

«Die grössten unmittelbaren Umsetzungen sehe ich im Industrie-Service Bereich, inklusive der Landwirtschaft.»

  • zu den Projekten des des Wyss Translational Centers

«Herzklappen, die expandieren können, ausserhalb des Körpers aufwachsen lassen. Dies ist sehr wichtig für Kinder, die sich noch im Wachstum befinden.»

  • zur Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Startups im Vergleich zu den Konkurrenten im Silicon Valley

“In der Robotik sind wir sehr konkurrenzfähig, da wir Intelligenz, Mechanik und Konstruktion verknüpfen können. Das fehlt im Silicon Valley. Uns fehlen die Finanzierungs-Möglichkeiten, dass man das auch skalieren kann.”

  • zur Bedeutung der Digitalisierung für die Gesellschaft, die Ausbildung der kommenden Generationen und die Wichtigkeit der Beschäftigung

«Wir sind schon lange in dieser Transformation drin. Es sind Prozesse, die langsam genug ablaufen, dass sich die Gesellschaft anpassen kann. Speziell in er Robotik sehe ich viel mehr Chancen als Gefahren.»

  • zum bedingungslosen Grundeinkommen oder anderer möglichen Alternativen

“Das bedingungslose Grundeinkommen haben wir in einem Sozialstaat ja schon fast und das ist auch wichtig.”

«Länder, in denen das Unternehmertum geschätzt wird, entwickeln sich viel besser als Länder, in denen das Unternehmertum blockiert wird.»

  • welche politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verbessert werden sollten

“Speziell in neuen Bereichen brauchen wir intelligente Köpfe und Talente und die kommen nicht nur immer aus der Schweiz. Wir sind weltweit führend im «brain gain». 

Der Gesprächspartner:
Roland Siegwart (1959) ist seit Juli 2006 ordentlicher Professor für Autonome Systeme an der ETH Zürich und Co-Direktor des Wyss Zurich. Von Januar 2010 bis Dezember 2014 wirkte er als Vizepräsident für Forschung und Wirtschaftsbeziehungen in der Schulleitung.

Er schloss 1983 sein Diplom und 1989 seine Doktorarbeit am Departement für Maschinenbau der ETH Zürich ab. Anschliessend verbrachte er ein Jahr als Postdoc an der Stanford Universität. Zurück in der Schweiz arbeitete er von 1991 bis 1996 als Forschungsdirektor der Firma Mecos Traxler AG und als stellvertretender Leiter des Instituts für Robotik der ETH Zürich. 1996 wurde er als Professor für autonome Mikrosysteme an die Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) gewählt, wo er unter anderem Direktionsmitglied der Fakultät für Ingenieurwissenschaften (2002-06) und Gründungsvorsitzender des Space Centers der EPFL war. Im Frühjahr 2005 verbrachte er einen Forschungsaufenthalt am NASA Ames Research Center und der Universität von Stanford.

Roland Siegwart ist Vorstandsmitglied des -European Network of Robotics (EURON)-, war 2004/05 Vizepräsident und ist aktuell -Distinguished Lecturer- der -IEEE Robotics and Automation Society-. Kürzlich wurde er in die Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften und den Bewilligungsausschuss Exzellenzinitiative der Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) berufen.

Roland Siegwart interessiert sich für die Entwicklung und Steuerung mechatronischer Systeme die in komplexen und hochdynamischen Umgebungen zum Einsatz kommen. Sein zentrales Ziel liegt in der Entwicklung neuer Konzepte und Systeme die mit unscharfer Information umgehen können, sich an neue Situationen anpassen und interaktive agieren. Anwendungsbeispiele sind Service- und Raumfahrt-Roboter, autonome Mikro-Fluggeräte, Roboter die laufen und schwimmen und Fahrerassistenzsysteme.

Das Interview fand in Zusammenarbeit mit „Silicon Valley meets Switzerland“ statt

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