Wells-Fargo-Chef tritt nach Scheinkonten-Skandal zurück

Wells-Fargo-Chef tritt nach Scheinkonten-Skandal zurück
John G. Stumpf, zurückgetretener CEO Wells Fargo. (Foto: Wells Fargo)

San Francisco – Im Zuge der Affäre um fingierte Konten bei der US-Grossbank Wells Fargo räumt Chairman und Vorstandschef John Stumpf seine Posten. Der 63-Jährige habe den Verwaltungsrat über seine Entscheidung informiert, per sofort in den Ruhestand zu gehen, teilte das Geldhaus am Mittwoch nach US-Börsenschluss mit. Stumpf war wegen des Skandals massiv unter Druck geraten. Zum Nachfolger an der Vorstandsspitze des Bankhauses wurde Tim Sloan ernannt, der bislang für das Tagesgeschäft verantwortlich war. Stumpf gibt auch sein Amt als Vorsitzender (Chairman) des Verwaltungsrats ab.

Anleger reagierten erfreut auf den Chefwechsel. Im nachbörslichen Handel legte der Wells-Fargo-Aktienkurs in einer ersten Reaktion um fast zwei Prozent zu.

Die Bank hatte vor einigen Wochen eingeräumt, dass Mitarbeiter unter Verkaufsdruck über Jahre hinweg in grossem Stil Konten eröffneten, die nicht von Kunden autorisiert worden waren. Wells Fargo akzeptierte im Rahmen eines Vergleichs mit US-Behörden bereits eine Strafe von 185 Millionen Dollar. Weitere fünf Millionen Dollar sollen an geschädigte Kunden fliessen. Tausende Angestellte wurden wegen der Affäre gefeuert. Die Sache scheint aber noch nicht ausgestanden. Experten rechnen mit weiteren Strafen, auch die US-Justiz soll wegen möglicher strafrechtlicher Vergehen ermitteln. (awp/mc/ps)

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