USA: Inflation steigt auf Zweijahreshoch

USA: Inflation steigt auf Zweijahreshoch
(Bild: Les Cunliffe - Fotolia.com)

Washington – In den USA hat sich der allgemeine Preisauftrieb deutlich verstärkt. Nach Regierungszahlen vom Dienstag stieg die jährliche Inflationsrate im September auf den höchsten Stand seit knapp zwei Jahren. Dass die anziehende Inflation die US-Notenbank Fed unter Zugzwang setzen könnte, ist jedoch wenig wahrscheinlich. Fed-Chefin Janet Yellen hat schon durchblicken lassen, dass selbst ein zeitweiser Anstieg über das Inflationsziel der Notenbank hinaus kein grosses Problem wäre.

Wie das Arbeitsministerium am Dienstag mitteilte, lagen die Verbraucherpreise im September 1,5 Prozent höher als vor einem Jahr. Im Vormonat hatte die Inflationsrate mit 1,1 Prozent noch deutlich niedriger gelegen. Die aktuelle Teuerungsrate ist die höchste seit Oktober 2014. Bankvolkswirte hatten mit der aktuellen Entwicklung jedoch gerechnet. Denn ein Grund für den stärkeren Preisauftrieb ist, dass der Ölpreisverfall vom vergangenen Jahr zunehmend aus dem Jahresvergleich fällt, was die Inflationsrate quasi automatisch anhebt.

Energiepreise weiterhin rückläufig
Deutliche Preiszuwächse gab es im September abermals bei medizinischen Produkten. Diese Kategorie hat schon in den vergangenen Monaten meist kräftig zugelegt. Die Energiepreise waren dagegen weiter rückläufig, wenn auch nicht so stark wie in den Monaten zuvor. Die Nahrungsmittelpreise gaben ebenfalls nach.

Kerninflation leicht rückläufig
Die Kerninflation, die Energie- und Lebensmittelpreise aussen vor lässt und den grundlegenden Preistrend abbildet, ging allerdings leicht zurück. Die Jahresrate fiel von 2,3 Prozent im August auf 2,2 Prozent. Bankvolkswirte hatten mit einer unveränderten Rate gerechnet. Im Monatsvergleich stiegen die Kernverbraucherpreise leicht um 0,1 Prozent, die gesamten Verbraucherpreise erhöhten sich um 0,3 Prozent.

Aus Sicht der US-Notenbank Fed dürfte die anziehende Inflation grundsätzlich für eine straffere Geldpolitik sprechen. Allerdings zieht die Fed einen anderen Preisindex zur Beurteilung ihrer Geldpolitik heran. Dieser Preisindex (PCE) liegt aufgrund einer anderen Berechnungsmethode deutlich niedriger als der Verbraucherpreisindex CPI. Ausserdem hat Fed-Chefin Yellen bereits durchblicken lassen, dass die Fed eine Inflation über ihrem Zielwert zeitweilig tolerieren könnte. Die Fed strebt eine Gesamtinflationsrate von zwei Prozent an. (awp/mc/pg)

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