OC Oerlikon mit Umsatz- und Gewinnrückgang im 3. Quartal

Pfäffikon – Oerlikon hat im dritten Quartal 2016 aufgrund der schwachen Segmente Manmade Fibers und Drive Systems einen Umsatz- und Gewinnrückgang ausgewiesen. Der Bereich Surface Solutions entwickelte sich dagegen stabil. Das Unternehmen bestätigt den Ausblick für das Gesamtjahr, dafür ist allerdings eine klare Verbesserung in den letzten drei Monaten des Jahres nötig.

Der Umsatz sank gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal um rund 13% auf 549 Mio CHF. Der Auftragseingang lag derweil 6,1% tiefer und erreichte noch 572 Mio, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA ging um rund 15% auf 81 Mio zurück, wobei sich die entsprechende Marge auf 14,7% nach 17,5% im Vorjahreszeitraum abschwächte. Der EBIT halbierte sich fast auf 37 Mio nach 70 Mio Im Vorjahreszeitraum.

«Insgesamt haben wir ein Q3 gesehen, dass sich angesichts der Marktlage im Rahmen unserer Erwartungen entwickelt hat», sagte Roland Fischer am Mittwoch. «Die Ergebnisse in der Division Surface Solutions bestätigen unseren strategischen Fokus auf diesen Bereich.»

Nur Surface Solutions mit Wachstum
Die Division Surface Solutions steigerte den Umsatz um 3% auf 305 Mio CHF. In den meisten Schlüsselmärkten sei ein stabiler Geschäftsverlauf verzeichnet worden. Eine Belebung habe der Luftfahrtsektor erfahren. Im Bereich Tooling habe sowohl USA als auch Europa eine leichte Schwäche gezeigt, während sich China positiv entwickelte und in Japan Marktanteile gewonnen wurden. Der Automobilmarkt habe sich insgesamt stabil gezeigt, mit einigen Schwächen in Europa und den USA und einer starken Entwicklung in Asien. Die Marge der Division bewege sich stabil in einer Range zwischen 20 und 22%. «Das kann mit dem Produktmix innerhalb dieser Spanne auch einmal schwanken», so der Unternehmenschef.

Die beiden anderen Divisionen verzeichneten Umsatzrückgänge. Bei Manmade Fibers (Umsatz 103 Mio CHF, -43%) verblieb der Markt für Filamentanlagen auf sehr tiefem Niveau. Dies sei aufgrund des Fünfjahresplans in China erwartet worden. «Wir haben aber konkrete Indikationen, dass sich der Markt zu drehen beginnt», sagte der Oerlikon-Chef. «Diesen Trend sollten wir im vierten Quartal klarer belegen können.» In den übrigen Marktsegmenten von Manmade sei eine positive Entwicklung zu beobachten gewesen.

Im Segment Drive Systems (Umsatz 141 Mio CHF, -10%) stagnierte die Nachfrage in allen Schlüsselmärkten trotz einiger positiver Anzeichen in den indischen Bau- und Landwirtschaftssektoren sowie dem Automobilsektor. Operativ habe man hier Fortschritte gesehen und die laufende Restrukturierung dürfe nicht nur auf den Stellenabbau reduziert werden, betonte Fischer. Die strukturellen Verbesserungen sind ebenfalls gewichtig. Als Beispiele werden Veränderungen und Entschlackung der Zulieferer- und Kundenbeziehungen, die Vereinfachung des Produktportfolios und die Stärkung des Geschäfts als Systemanbieter genannt. Dabei liege der Fokus darauf, höheren Mehrwert zu erzielen.

Ausblick bestätigt
Auch die verbleibenden Monate des Jahres würden sich schwierig gestalten, heisst es. Die Guidance für das laufende Jahr wird dennoch bestätigt. Das Oerlikon-Management rechnet weiterhin mit einem Bestellungseingang und Umsatz zwischen 2,3 und 2,5 Mrd CHF sowie einer EBITDA-Marge im «mittleren Zehnprozentbereich». «Wir sind uns darüber bewusst, dass eine positive Entwicklung im vierten Quartal nötig ist, um die Guidance zu erreichen», sagte Finanzchef Jürg Fedier.  (awp/mc/pg)

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