EU-Schluss: ESTX50 gibt 0,4% auf 3’032 Punkte nach

EU-Schluss: ESTX50 gibt 0,4% auf 3’032 Punkte nach

London – Die Aufbruchstimmung an der Wall Street hat die Anleger an Europas Börsen kalt gelassen. Die wichtigsten Aktienindizes gaben am Mittwoch leicht nach. Abbröckelnde Ölpreise und eine laut Händlern anhaltende Unsicherheit über die künftige US-Politik hätten die Kauflaune der Aktionäre gedämpft, obwohl der Dow-Jones-Index auch zur Wochenmitte eine neue Bestmarke erreichte.

Der EuroStoxx 50 verlor 0,40 Prozent auf 3’032,14 Punkte, nachdem er am Vortag noch um 0,37 Prozent gestiegen war. Für den französischen CAC-40-Index ging es am Mittwoch um 0,42 Prozent auf 4’529,21 Punkte abwärts. Dagegen bewegte sich der britische FTSE-100-Index – gestützt von der fortgesetzten Rally der Rohstoffaktien – mit minus 0,03 Prozent auf 6’817,71 Punkte kaum vom Fleck.

«Wir leben in einer Welt der zwei Geschwindigkeiten. Die amerikanischen Börsen antizipieren eine Wachstumsbeschleunigung und höhere Inflation in 2017, die europäischen Märkte sehen maues Wachstum und geringe politische Planungssicherheit», stellte Börsenexperte Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets fest. Laut Analyst Christian Schmidt von der Landesbank Helaba «drängt sich die Frage auf, ob es sich bei dem derzeit dynamiklosen Handel um eine Art Ruhe vor dem Sturm, oder aber um eine Phase des Luftholens handelt».

Mit Blick auf die Einzelwerte zogen die Papiere von Thomas Cook mit einem Plus von rund 7,5 Prozent die Aufmerksamkeit auf sich. Europas zweitgrösster Touristikkonzern hatte für das abgelaufene Geschäftsjahr einen unerwartet hohen, bereinigten operativen Gewinn ausgewiesen. Zudem sollen die Anteilseigner mit 0,5 Pence je Aktie die erste Dividende seit fünf Jahren erhalten.

Unter den Favoriten im EuroStoxx zogen die Anteilsscheine von Philips um gut 2 Prozent an. Es sei Zeit für einen anderen Blick auf den niederländischen Elektronikkonzern, schrieb Analyst Patrick Wood von der US-Bank Citigroup. Wood geht von stetig steigenden Margen und einem soliden organischen Wachstum der Gesundheitssparte aus.

Europas drittgrösster Versicherer Generali reagiert mit neuen Einsparungen auf die schwierige Lage der Branche. Die Italiener wollen sich aus weniger rentablen Märkten zurückziehen und die Strukturen in anderen Ländern straffen. Einen Bericht über den Abbau mehrerer Tausend Arbeitsplätze wies Vorstandschef Philippe Donnet aber zurück. An der Börse wurden die Nachrichten mit Enttäuschung aufgenommen: Die Generali-Aktien sackten um 3 Prozent ab und büssten damit ihren Kursgewinn vom Vortag fast wieder ein.

Dagegen profitierten Michelin-Papiere mit moderaten Gewinnen von einer Kaufempfehlung der US-Bank Goldman Sachs. Analystin Lucile Leroux erwartet beim französischen Reifenhersteller für die kommenden Jahre erhebliche Verbesserungen in puncto Liquidität und Profitabilität. (awp/mc/upd/ps)

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