Fast jeder Schweizer kauft Waren im Internet ein

Fast jeder Schweizer kauft Waren im Internet ein
(Foto: ldprod - Fotolia)

Zürich – 96 Prozent der Schweizer bestellen mindestens einmal im Jahr Waren in Online-Shops. Das ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Comparis-Preisvergleichs. Dabei kaufen die meisten Personen Kleidung und Accessoires im Internet und surfen mit einem Desktop/Laptop. Beliebteste Zahlungsmethode ist per Rechnung. Über 70 Prozent der Schweizer geben zwischen 200 und 2000 Franken im Jahr für Online-Einkäufe aus.

Black Friday und Cyber Monday: Rund um die aus den USA stammenden Shopping-Aktionstage werden zahlreiche Online-Shops auch hierzulande ab sofort wieder mit Rabatten und Schnäppchen um die Gunst der Weihnachtseinkäufer buhlen. Der Preisvergleich von comparis.ch hat dies zum Anlass genommen, das Online-Shopping-Verhalten der Schweizer zu untersuchen. Gemeinsam mit dem Institut Innofact wurden 1004 Personen repräsentativ in allen Sprachregionen der Schweiz zum Einkauf von Waren im Internet befragt.

96 Prozent der Schweizer bestellen mindestens einmal pro Jahr online
Online-Shopping ist in der Schweiz mittlerweile sehr etabliert. Rund 96 Prozent aller Teilnehmer gaben an, mindestens einmal im Jahr im Internet zu bestellen. Dabei wurde lediglich der Kauf von Waren berücksichtigt, nicht aber von Dienstleistungen wie Reise-Billette oder Event-Tickets. Ein knappes Drittel der Befragten kauft sechs- bis zwölfmal im Jahr online, etwa genauso viele Personen bestellen häufiger als zwölfmal im Jahr.

Die Altersgruppe, die am meisten im Internet einkauft, sind die 30- bis 39-Jährigen. 43,1 Prozent von ihnen kaufen mehr als zwölfmal jährlich im World Wide Web. Bezogen auf die Sprachregionen liegen die Tessiner schweizweit vorne beim Online-Shopping. 42,3 Prozent von ihnen bestellen mehr als zwölfmal im Jahr online, während dies nur 32,5 Prozent der Deutschschweizer und gar nur 29,4 Prozent der Romands tun. Ebenfalls interessant: Wer in der Stadt wohnt, Kinder im Haushalt und einen Monatslohn von mehr als 8000 Franken hat, kauft häufiger im Internet als Land- oder Agglomerations-Bewohner, Personen ohne Kinder im Haushalt und mit Einkommen von monatlich weniger als 8000 Franken.

Kleidung und Accessoires
Bis auf die über 70-Jährigen bestellen alle Altersgruppen und Sprachregionen am häufigsten Kleidung, Schuhe und Accessoires im Internet. Mit 75,4 Prozent ist dies insgesamt die am häufigsten genannte Warenkategorie. Unterscheidet man nach Geschlechtern, bestätigt sich jedoch ein Klischee: Während Frauen mit 84,2 Prozent auf Platz 1 Kleidung, Schuhe und Accessoires online kaufen, bevorzugen Männer mit 72,1 Prozent den Online-Kauf von Elektronikartikeln. Kleidung landet bei den Herren mit 66,5 Prozent nur auf Platz 2 vor Unterhaltungsmedien wie Bücher oder DVDs mit 65 Prozent. Beim weiblichen Geschlecht kommen die Unterhaltungsmedien mit 64,2 Prozent auf dem zweiten Platz vor Kosmetik- und Beauty-Artikeln auf Rang 3 (48,6 Prozent).

Männer geben mehr Geld im Internet aus als Frauen
Die meisten Schweizer (37,7 Prozent) geben zwischen 500 und 2000 Franken im Jahr fürs Online-Shopping aus. Dahinter folgt mit 33,9 Prozent die Kategorie 200 bis 500 Franken. Dabei kaufen Männer für deutlich mehr Geld im Internet ein. 15,3 Prozent von ihnen geben an, 2000 bis 5000 Franken jährlich auszugeben, und 3,8 Prozent gar mehr als 5000 Franken. Bei den Frauen sind es in diesen Kategorien nur 7,8 bzw. 2,9 Prozent. Die Altersklasse mit den höchsten Ausgaben für Online-Shopping sind die 30- bis 59-Jährigen. Immerhin 4,5 Prozent von ihnen geben im Jahr mehr als 5000 Franken für Internet-Einkäufe aus.

Mehrheit der Schweizer kauft online für sich selbst ein
Rund 59 Prozent der Befragten gaben an, im Internet hauptsächlich Waren für sich selbst zu bestellen. Eher für andere kaufen nur rund 7 Prozent online ein. Für 34 Prozent ist das Verhältnis ausgeglichen. Frauen sind weniger «egoistisch» als Männer. Eher für sich selbst bestellen lediglich 54,7 Prozent der Damen gegenüber einem Anteil von 62,9 Prozent bei den Herren. Auch Tessiner scheinen eher gebefreudig zu sein. Weniger als die Hälfte (48,1 Prozent) kaufen Waren im Internet hauptsächlich für sich selbst ein. Bei den Deutschschweizern sind dies 59,3 Prozent, bei den Romands 59,6 Prozent. Wenig verwunderlich: Leben Kinder im Haushalt mit, geben die Befragten deutlich häufiger an, eher für andere im Internet zu shoppen (9,8 versus 6 Prozent).

Bestellung per Desktop, Bezahlung per Rechnung
Trotz der Tatsache, dass mobile Endgeräte in der Schweiz mittlerweile enorm verbreitet sind, wird am häufigsten per Desktop-PC bzw. Laptop im Internet bestellt. 89,1 Prozent der Befragten gaben dies an. Auf Platz 2 folgt das Smartphone mit 33,4 Prozent, dahinter das Tablet mit 24 Prozent. Allerdings gibt es grosse Unterschiede bei den verschiedenen Altersgruppen. Zwar ist der Desktop in allen Altersgruppen unangefochten meistgenutztes Endgerät beim Online-Kauf, aber bei den 15- bis 19-Jährigen sowie den 30- bis 39-Jährigen bestellen je mehr als die Hälfte auch mit dem Smartphone online. Bei den über 60-Jährigen sind dies nur noch rund 7 Prozent.

«Das Smartphone wird in Zukunft im Online-Shopping massiv an Bedeutung zunehmen. Intelligente Shopping-Apps werden die Benutzer beim Einkaufen aktiv unterstützen, Kaufvorschläge unterbreiten und Preise vergleichen», meint Comparis-Digital-Experte Jean-Claude Frick.

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Bezahlt wird am liebsten per Rechnung
Beliebteste Zahlungsmethode insgesamt ist die Rechnung (45,3 Prozent) vor der Kreditkarte (35,3 Prozent). Allerdings verhält sich dies bei Männern und Frauen jeweils anders: Während Frauen mit grosser Mehrheit die Rechnung gegenüber der Kreditkarte bevorzugen (51,6 versus 29,6 Prozent), zahlen Männer am liebsten mit Kreditkarte (41,1 Prozent). Erst dahinter folgt Kauf auf Rechnung (38,8 Prozent). Bezogen auf die Sprachregionen zahlen 50,4 Prozent der Deutschschweizer am liebsten auf Rechnung, aber nur 32,8 Prozent der Westschweizer und 34,6 Prozent der Tessiner. Diese bevorzugen eher die Kreditkarte. Auffällig: Im Tessin geben ganze 23,1 Prozent der Befragten an, mobile Zahlmethoden wie Paypal zu nutzen. Dies sind in der Romandie nur 14 Prozent und in der Deutschschweiz nur 12,9 Prozent. (comparis/mc/pg)

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