US-Schluss: Dow verharrt bei 19’124 Punkten

US-Schluss: Dow verharrt bei 19’124 Punkten

New York – Nach einer neuerlichen Rekordjagd ist der Wall Street am Mittwoch die Luft ausgegangen. Mit Rückenwind kräftig anziehender Ölpreise und solider Wirtschaftsdaten erreichte der Dow Jones im bewegten Frühhandel ein historisches Hoch bei 19’225 Punkten. Die Gewinne schwanden dann aber dahin, sodass er am Ende nur ein hauchdünnes Plus von 0,01 Prozent auf 19’123,58 Punkte verteidigen konnte. Ausgelöst von der Wahl von Donald Trump zum künftigen US-Präsidenten hat der Index im November insgesamt etwa 5,4 Prozent zugelegt.

Der breiter gefasste S&P-500-Index tauchte nach einer früh erreichten Bestmarke bei 2214 Zählern sogar ins Minus ab. Zur Schlussglocke verlor er 0,27 Prozent auf 2198,81 Punkte, verbuchte in der Monatsbilanz aber dennoch einen Zugewinn von 3,4 Prozent. Nicht gefragt waren die Technologiewerte, deren Auswahlindex Nasdaq 100 um 1,28 Prozent auf 4810,81 Punkte fiel und so keinen neuen Rekord verbuchen konnte. Im Monatsvergleich hat er aber dennoch um knappe 0,2 Prozent zugelegt.

Während der Ölmarkt darauf reagierte, dass sich die Mitglieder des Opec-Kartells auf eine Fördersenkung einigten, liessen die Arbeitsmarktdaten des privaten Dienstleisters ADP Gutes für den am Freitag anstehenden offiziellen Bericht erwarten. Etwas bremsend auf die Risikobereitschaft wirkte sich aber der spät veröffentlichte Konjunkturbericht der US-Notenbank Fed aus. Am Markt hiess es, dass es darin noch keine Hinweise auf einen wirtschaftlichen «Trump-Effekt» gegeben habe.

Dass das Ölkartell am Mittwoch erstmals seit dem Jahr 2008 wieder die Ölproduktion kürzte, verhalf dem Ölpreis kräftig nach oben. Das Barrel der US-Sorte WTI kostete zuletzt rund 8 Prozent mehr. Die grossen US-Ölwerte profitierten davon: Im Dow Jones rückten die Aktien von ExxonMobil um 1,63 Prozent und Chevron um 2,03 Prozent vor. Im S&P 500 schnellten die Titel von ConocoPhillips sogar um fast 10 Prozent nach oben.

Auch die Zulieferindustrie für Ölfirmen erhielt von den Opec-Massnahmen deutlichen Rückenwind. Die im S&P 500 gelisteten Papiere des Ölfeldausrüsters Halliburton schossen um 11 Prozent in die Höhe, während die Titel des Öltechnik-Dienstleisters Schlumberger in dem vielbeachteten Index um etwa 5 Prozent anzogen.

Während die als defensiv geltenden Aktien aus den Versorger-, Telekom- und Konsumgütersektoren am Mittwoch unter Druck gerieten, zeigten sich neben den Ölwerten noch die Aktien aus dem Finanzsektor freundlich. Am Markt wurde dies mit einem in den USA positiver werdenden Zinsumfeld begründet. Papiere der Bank of America rückten im S&P 500 um rund 4 Prozent vor und JPMorgan gewannen im Dow Jones etwa 1,6 Prozent.

Bei den Papieren von Goldman Sachs sorgte ausserdem eine Kaufempfehlung der Deutschen Bank für Rückenwind. Mit mehr als 3,5 Prozent Plus waren sie Spitze im Dow Jones. Laut dem Analysten Matt O’Connor scheint die Investmentbank gut aufgestellt zu sein für ein anziehendes Wirtschaftswachstum. Er hob das Kursziel auf 255 US-Dollar an, was beim aktuellen Kurs von 219 Dollar einem Potenzial von mehr als 16 Prozent entspricht. (awp/mc/upd/ps)

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