Devisenreserven der SNB sinken im Dezember leicht

Devisenreserven der SNB sinken im Dezember leicht
SNB-Sitz Bern. (© SNB)

Zürich – Die Devisenreserven der Schweizerischen Nationalbank (SNB) sind im Dezember leicht gesunken. Per Ende des Berichtsmonats lag der Wert bei 645,3 Mrd CHF, nachdem es Ende November noch (leicht nach unten korrigierte) 647,8 Mrd CHF gewesen waren.

Der Gesamtbestand der Reserven (exkl. Gold) erreichte Ende Dezember 651,1 Mrd nach 653,6 Mrd CHF im Vormonat, wie die SNB am Freitag auf ihrer Internetseite mitteilte. Die Daten sind gemäss dem sogenannten Standard zur Verbreitung von Wirtschafts- und Finanzdaten (Special Data Dissemination Standard, SDDS) des Internationalen Währungsfonds (IWF) erstellt.

Die Devisenreserven waren zuletzt fast immer gestiegen. Vor allem im November wurde mit 17,6 Mrd ein hohes Plus ausgewiesen worden. Im Oktober waren es derweil +2,3 Mrd CHF, im September +1,1 Mrd CHF und im August +11,1 Mrd gewesen. Ausser jetzt im Dezember resultierte 2016 einzig im Februar ein leichter Rückgang von knapp 4 Mrd.

Ob und allenfalls wie stark die SNB im Dezember am Devisenmarkt interveniert hat, ist aus den Zahlen nicht genau herauszulesen. Oft ist die Entwicklung der wichtigsten ausländischen Währungen zum Franken ein Hauptgrund für die Veränderungen. Diese blieben zuletzt – per Saldo zumindest – relativ gering. EUR/CHF notierte Ende Dezember bei 1,0723 CHF nach 1,0770 CHF Ende November, bei USD/CHF waren es 1,0180 CHF nach zuvor 1,0165 CHF.

Hoher Anstieg im Gesamtjahr
Per Ende 2015 hatte die SNB Devisenreserven von rund 560 Mrd CHF ausgewiesen. Der Anstieg im Gesamtjahr 2016 beträgt damit rund 85 Mrd CHF. Da die Währungsveränderungen in dieser Zeit per Saldo nicht allzu gross waren, dürfte ein grosser Teil des Anstiegs auf Interventionen zur Schwächung des Frankens zurückzuführen gewesen sein. Dies zeigt sich auch bei den Sichtguthaben der Banken bei der SNB, die 2016 auf 529 Mrd von 468 Mrd CHF bzw. um gut 60 Mrd angestiegen sind. Denn wenn die Notenbank Devisen kauft, wird der Gegenwert in Franken dem Konto der jeweiligen Bank gutgeschrieben.

Konkret äussert sich die SNB zum Thema Interventionen nur selten. Letztes Jahr hatte sie lediglich unmittelbar nach dem Brexit-Entscheid am 24. Juni mitgeteilt, dass sie im Devisenmarkt interveniere, um «aktiv stabilisierend zu wirken». Nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten Anfang November gab sie keine Kommentare diesbezüglich ab.

Die SNB hat Mitte Dezember ihre Sprachregelung bezüglich Deviseninterventionen etwas angepasst. Man berücksichtige bei Deviseninterventionen die gesamte Währungssituation, hiess es damals neu; zuvor hiess jeweils nur, man sei bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv. Dies wurde von Analysten so interpretiert, dass die den SNB sich nicht mehr so stark wie zuvor gegen einen Anstieg des Frankens zum Euro wehren werde. Das Währungspaar EUR/CHF sank denn auch entsprechend recht deutlich, erholte sich danach aber wieder etwas. (awp/mc/ps)

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