WEF 2017: Ermotti rechnet mit Brexit-Übergangsperiode

WEF 2017: Ermotti rechnet mit Brexit-Übergangsperiode
UBS-CEO Sergio Ermotti. (Foto: UBS)

Zürich – Der CEO der UBS sieht in der gestrigen Rede von Premierministerin Theresa May zum Brexit positive Aspekte. «Nach den Aussagen von May ist nun klar, dass es eine pragmatisch gestaltete Übergangsperiode geben wird», sagte Sergio Ermotti am Mittwoch am Rande Weltwirtschaftsforum in Davos in einem Interview mit Bloomberg TV.

Konkrete Entscheidungen darüber, welche Aktivitäten oder wie viele Mitarbeiter der UBS bei dem Austritt Grossbritanniens aus der EU von London abgezogen würden, seien noch nicht getroffen worden. «Es wird von den zwischen der EU und Grossbritannien vereinbarten Bedingungen abhängen, was wir verlagern», so der CEO. «Ich rechne damit, dass einen Verlagerung 12 bis 15 Monate in Anspruch nimmt.» Ende des Jahres könnten Entscheidungen fallen.

USA grösster Wachstumstreiber
Für 2017 sieht Ermotti die USA als grössten Wachstumstreiber. «Das Momentum kommt derzeit eindeutig aus den USA. Asien wächst ebenfalls, auch wenn sich das Tempo hier verlangsamt hat», so der CEO weiter. Europa sei eher enttäuschend.

Zu weiterreichenden Kosteneinsparungen bei der UBS machte er vage aussagen. «Jetzt geht es vor allem um die Ausführung der vorhandenen Pläne.» Die UBS investiere auch in die Umsetzung der Strategie und in neue Technologien. Es gehe auch darum Mittel für diese Investitionen freizumachen.

Mit einer spürbaren De-Regulierung im Finanzsektor in den USA rechnet Ermotti durch die neue Regierung Trump nicht. «Vielleicht wird es bei der Regulierung zu einer Verlangsamung und einer pragmatischeren Herangehensweise kommen», so seine Einschätzung.

Orcel für 2017 verhalten optimistisch
Zuvor hatte bereits der Chef des UBS Investment Banking Andrea Orcel gegenüber dem gleichen Sender seinen Einschätzung geäussert, dass es zu Verlagerungen von London in Länder der EU kommen werde. «Wir sind in der EU mit Standorten in Frankfurt oder Madrid gut vertreten», sagte er.

Die UBS-Investmentbank habe die richtigen Grösse, etwas enger bei Fixed Income und breit aufgestellt bei Equitys, so Orcel weiter. Für 2017 sei er verhalten optimistisch. Dabei hänge viel davon ab ob die absehbaren politischen Unsicherheiten bei den Kunden zu Aktivität oder einer abwartenden Haltung führen würden. Das hätten die politischen Ereignisse 2016 gelehrt. (awp/mc/pg)

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