EU-Schluss: ESTX50 büsst 1,0% auf 3’231 Punkte nach

EU-Schluss: ESTX50 büsst 1,0% auf 3’231 Punkte nach

London – Europas wichtigste Aktienmärkte haben ihre Talfahrt vom Wochenanfang am Dienstag fortgesetzt. Die zunehmende Unsicherheit über die Politik des neuen US-Präsidenten Donald Trump sowie ein anziehender Eurokurs verdarben den Anlegern die Stimmung. Auch die Zurückhaltung der Investoren vor der Zinsentscheidung der amerikanischen Notenbank Fed am Mittwoch stand einer besseren Entwicklung im Wege.

Der EuroStoxx 50 verlor letztlich 0,98 Prozent auf 3230,68 Punkte. Damit verzeichnete der Leitindex der Eurozone im ersten Handelsmonat 2017 ein Minus von rund 1,8 Prozent. Der Pariser CAC-40-Index fiel am Dienstag um 0,75 Prozent auf 4748,90 Punkte. Der FTSE 100 in London sank um 0,27 Prozent auf 7099,15 Punkte.

Der Kurs des Euro kletterte am späten Dienstagnachmittag bis über die Marke von 1,08 US-Dollar und erreichte damit den höchsten Stand seit mehr als sechs Wochen. Marktbeobachter begründeten die Euro-Stärke unter anderem mit Aussagen aus dem Umfeld des neuen US-Präsidenten Donald Trump. Der Berater des US-Präsidenten für handelspolitische Fragen, Peter Navarro, hatte den Euro als «grob unterbewertet» bezeichnet. Deutschland erschleiche sich dadurch «unfaire Handelsvorteile».

Gestützt wurde der Euro aber auch durch positiven Konjunkturdaten aus der Eurozone. In den Monaten Oktober bis Dezember war der gemeinsame Währungsraum weiter auf Wachstumskurs gewesen und die Arbeitslosenquote war im Dezember auf den tiefsten Stand seit über sieben Jahren gefallen. Ausserdem hatte die Inflation in der Eurozone im Januar mit 1,8 Prozent den höchsten Stand seit fast vier Jahren erreicht. Mit dem jüngsten Preisanstieg hat die Inflation die Zielmarke der EZB von knapp zwei Prozent fast erreicht.

Im europäischen Branchenvergleich hatten Immobilienwerte mit einem Indexplus von 0,5 Prozent die Nase vorn. Die schwächsten Sektoren waren hingegen Chemie, Medien und Banken, die jeweils mehr als 1 Prozent verloren.

Unter den Einzelwerten fielen Unicredit-Aktien mit einem Kursabschlag von knapp 4 Prozent auf. Die italienische Grossbank war von milliardenschweren Abschreibungen 2016 tief in die Verlustzone gerissen worden. Das Kursminus von 2,3 Prozent bei Air France-KLM begründeten Händler mit einer gestrichenen Kaufempfehlung der amerikanischen Citigroup.

Für Givaudan ging es um mehr als 4 Prozent bergab. Der schweizerische Aromen- und Duftstoffhersteller hatte im vergangenen Jahr trotz einer Umsatz- und Gewinnsteigerung die Erwartungen verfehlt.

Dagegen sprangen die Aktien von Hennes & Mauritz (H&M) um 5,6 Prozent hoch. Der Vorsteuergewinn der Modekette im Schlussquartal 2016 fiel besser als von Analysten erwartet aus. Zudem tragen die Schweden dem boomenden Onlinegeschäft Rechnung und formulieren ihre jährlichen Wachstumsziele neu. (awp/mc/upd/ps)

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