US-Notenbank lässt Zinsen wie erwartet unverändert

US-Notenbank lässt Zinsen wie erwartet unverändert
Janet Yellen, scheidende Fed-Chefin. (Foto: © United States Government Work)

Washington – Die US-Notenbank Fed hat ihren Leitzins wie erwartet nicht verändert. Die Fed-Funds-Rate liege weiter in einer Spanne zwischen 0,50 und 0,75 Prozent, teilten die Währungshüter am Mittwoch in Washington mit. Volkswirte und Finanzmärkte hatten mit dieser Entscheidung gerechnet. In Zukunft werde es nur schrittweise Zinserhöhungen geben, hiess es weiter. Die Währungshüter bekräftigten damit frühere Aussagen. Generell erkannten Experten in den Aussagen der Fed kaum Veränderungen zur Stellungnahme nach der Zinsentscheidung im Dezember.

Aus der aktuellen Stellungnahme der Fed geht hervor, dass sie die Risiken für den konjunkturellen Ausblick weiterhin als «ungefähr ausgeglichen» einschätzen. Eine neue Bewertung gab es hingegen zur Stimmungslage in der amerikanischen Wirtschaft. Die Währungshüter teilten nach der Zinsentscheidung mit, dass sich das Verbrauchervertrauen und auch das Geschäftsklima in den USA zuletzt verbessert habe.

Wirtschaft weiter auf moderatem Wachstumskurs
Generell sehen die Währungshüter die US-Wirtschaft weiter auf einem moderaten Wachstumskurs. Auf dem Arbeitsmarkt erkannten sie laut der Stellungnahme einige Anzeichen für eine weitere Verbesserung. Ausserdem kehre die Inflation wieder auf das anvisierte Ziel von zwei Prozent zurück.

Zuletzt waren Experten davon ausgegangen, dass die amerikanischen Notenbanker erst die konkreten Pläne der neuen US-Regierung abwarten wollen, bevor es zu weiteren Zinserhöhungen kommt. Abgesehen vom Wahlprogramm von Donald Trump gibt es bisher kaum Informationen, wie die angekündigten Investitionsprogramme zur Ankurbelung der US-Wirtschaft aussehen werden.

Keine Hinweise auf schnelle Zinserhöhung
Ausserdem hielt der geldpolitische Rat weiter daran fest, dass auslaufende Wertpapiere reinvestiert werden. Zuletzt gab es aus den Reihen der amerikanischen Währungshütern Aussagen zur aufgeblähten Bilanz der Notenbank. So wurde zum Beispiel der Präsident der regionalen Notenbank von Dallas, Robert Kaplan, jüngst mit dem Satz zitiert: «Wir sollten vielleicht schon 2017 darüber debattieren, wie wir das Bilanzvolumen reduzieren können.»

USA-Experte Bernd Weidensteiner von der Commerzbank geht nach den jüngsten Aussagen der Fed davon aus, dass erst im Juni mit einer weiteren Zinserhöhung in den USA zu rechnen ist. Auch der Chefvolkswirt der VP Bank Thomas Gitzel erkannte in den Aussagen keine Hinweise, dass die Fed unmittelbar vor dem nächsten Zinsschritt stehe. Allerdings könne sich die Notenbank-Präsidentin Janet Yellen mit dem nächsten Zinsschritt nicht allzu lange Zeit lassen, denn in den USA sei ein breiter Preisanstieg bereits Realität.

Zuletzt hatte die Fed im Dezember an der Zinsschraube gedreht und den Leitzins zum zweiten Mal seit der Finanzkrise angehoben. Zeitgleich hatten die Währungshüter ihre jüngsten Prognosen für die weitere Zinsentwicklung veröffentlicht und dabei den Finanzmärkten signalisiert, dass in diesem Jahr möglicherweise drei Zinserhöhungen erfolgen könnten. (awp/mc/pg)

Fed

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