Dätwyler 2016 mit weniger Gewinn wegen Premier Farnell

Dätwyler 2016 mit weniger Gewinn wegen Premier Farnell
Dätwyler-CEO Dirk Lambrecht. (Foto: Dätwyler)

Altdorf – Der Urner Industriekonzern Dätwyler hat im Geschäftsjahr 2016 neben dem Umsatz auch den Betriebsgewinn gesteigert. Wegen der gescheiterten Übernahme von Premier Farnell fiel der Reingewinn dagegen deutlich schwächer aus als im Vorjahr. Für das nun laufende Geschäftsjahr zeigt sich das Unternehmen insgesamt optimistisch und erhöht gleichzeitig die mittelfristige Margenprognose. Mit Investitionen und Akquisitionen soll das Wachstum beschleunigt werden.

Der Umsatz stieg um 4,3% auf 1,22 Mrd CHF, organisch resultierte ein Wachstum von 1,4%. Die grössere Division Sealing Solutions legte dabei organisch um 2,9% zu, während die Division Technical Components ein knappes Minus von 0,8% verzeichnete. In der gut laufenden Division Sealing Solutions hatten Kapazitätsengpässe im Health Care-Segment und Verzögerungen im Projektgeschäft von Civil Engineering die Entwicklung gebremst. In der zweiten Sparte Technical Components verunmöglichten Sortimentsbereinigungen sowie die nun einheitlich gestaltete Rabattpolitik einen deutlicheren Anstieg.

Stabile Dividende bei weniger Gewinn
Der EBIT verbesserte sich dank Kostenkontrolle um knapp 16% auf 146,1 Mio CHF und die EBIT-Marge um 120 Basispunkte auf 12,0%. Der Reingewinn der Gruppe ging derweil um knapp 30% auf 57,6 Mio CHF zurück. Einmalige Kosten zur Währungsabsicherung und Währungsverluste aus der versuchten Akquisition von Premier Farnell belasteten das Finanzergebnis und reduzierten das ausgewiesene Nettoergebnis um gegen 60 Mio CHF. Die Dividende soll dennoch unverändert bei 2,20 CHF je Inhaberaktie und bei 0,44 CHF je Namenaktie belassen werden.

Ohne die erwähnten Sonderkosten hätte der EBIT bei 157,6 Mio CHF gelegen und die EBIT-Marge bei 13,0%. Der Reingewinn wäre auf 116,9 Mio CHF und damit deutlich über dem Vorjahreswert zu liegen gekommen.

Mit Optimismus in die Zukunft
Im Ausblick auf das Geschäftsjahr 2017 zeigt sich Dätwyler optimistisch. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 1,25 und 1,35 Mrd CHF und einer höheren Marge. Diese angestrebte Verbesserung basiere auf der rapportierten Marge von 12%, präzisierte CEO Dirk Lambrecht am Rande der Bilanzmedienkonferenz gegenüber AWP die Prognose.

Aufgrund der guten Aussichten erhöht Dätwyler das mittelfristig geltende Zielband für die EBIT-Marge auf 11 bis 14% von bisher 10 bis 13%.

Lambrecht zeigte sich für beide Konzernbereiche Sealing Solutions und Technical Components zuversichtlich. Für die Division Sealing Solution gab er sich überzeugt, dass diese in den Kundensegmenten Health Care und Automotive das Marktwachstum übertreffen werde. Un die Zusammenarbeit mit Nestlé entwickle sich «weiterhin erfolgreich». Die Verhandlungen für einen neuen Vertrag seien weit fortgeschritten und die wesentlichen Parameter definiert.

Wachsen mit Aqkuisitionen und Investitionen
Das Wachstum soll mittels Investitionen und Übernahmen beschleunigt werden. «Unsere Akquisitionspipeline ist gut gefüllt», so Lambrecht. Der Akquisitionsfokus liegt laut dem CEO derzeit auf der Division Sealing Solutions, aber auch in der Division Technical Components sind Übernahmen nicht ausgeschlossen. Über die Grösse möglicher Akquisitionsobjekte wollte sich Lambrecht nicht näher äussern.

Zudem will das Unternehmen mit dem Auf- und Ausbau von eigenen Standorten in beiden Konzernbereichen wachsen. In Belgien, Indien und neu auch in den USA wird in «FirstLine»-Kapazitäten investiert. Über 100 Mio CHF werden für den Bau eines neuen, hoch automatisierten Health Care-Werks in den USA ausgegeben.

Die von der neuen US-Regierung angedrohten Import-Zölle sieht Lambrecht nicht als Problem. «Das macht uns keine Bauchschmerzen, denn wir produzieren nach dem Motto ‹in den Märkten für die Märkte'».

An der Börse notiert die Dätwyler-Aktie am Dienstag gegen 15.00 Uhr unverändert bei 151,50 CHF. (awp/mc/upd/ps)

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