SGKB steigert Gewinn 2016 klar – Dividende unverändert

SGKB steigert Gewinn 2016 klar – Dividende unverändert
Roland Ledergerber, CEO der St. Galler Kantonalbank. (Foto: SGKB)

St. Gallen – Die St. Galler Kantonalbank (SGKB) hat die Gewinnzahlen 2016 gegenüber dem von Sonderfaktoren geprägten Vorjahr klar verbessert. Die Erträge wurden allerdings von schwachen Kundenaktivitäten im Anlagegeschäft gebremst. Nach der Bereinigung ihres Vermögensverwaltungs-Geschäfts hat die Bank bei den verwalteten Vermögen wieder zugelegt. Die Aktionäre erhalten ein weiteres Jahr in Folge eine unveränderte Dividende von 15 CHF je Aktie.

Der Reingewinn für 2016 lag mit 146,0 Mio CHF um 9,5% über dem Vorjahreswert, wie dem am Donnerstag veröffentlichten Jahresergebnis zu entnehmen ist. Der Geschäftserfolg, der das betriebliche Ergebnis widerspiegelt, erhöhte sich 2016 gar um 32% auf 186,5 Mio CHF. Allerdings waren die Ergebnisse 2015 noch von diversen Sondereffekten beeinflusst gewesen, wobei vor allem der Abschluss des US-Steuerprogramms belastete.

Positives Zinsengeschäft
Positiv entwickelte sich das wichtigste Geschäft der Kantonalbank, das Zinsengeschäft, wo die Bank auch dank der Auflösung von Wertberichtigungen für Kredit-Ausfallrisiken den Netto-Zinserfolg um 5,9% auf 310,6 Mio CHF steigerte. Die Indikatoren für die Qualität der ausgegebenen Kredite seien unverändert sehr positiv, betonte CEO Roland Ledergerber an der Bilanzmedienkonferenz in Zürich.

Unterstützung boten im Zinsgeschäft rückläufige Kosten für die Absicherung von Zinsänderungsrisiken. Da das Institut auslaufende Absicherungsinstrumente günstiger erneuern konnte und teilweise durch lang laufende Anleihen ersetzte, gingen die Kosten um rund 20 Mio CHF zurück. Zudem verdiente die SGKB rund 8 Mio CHF mit der Bewirtschaftung ihres von Negativzinsen befreiten Freibetrags bei der SNB. Insgesamt sei die Zinsmarge dennoch weiter geschrumpft, sagte Ledergerber.

Zurückhaltung der Anleger
Deutlich rückläufig entwickelte sich das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (-7,2% auf 101,8 Mio CHF). Ausschlaggebend dafür sei die anhaltende Zurückhaltung der Anleger gewesen, die weiterhin hohe Bestände in Liquidität hielten, so die Bank. Im Handelsgeschäft resultierte ebenfalls ein klarer Rückgang (-18% auf 30,6 Mio CHF). Im Jahr 2015 hatte unter anderem noch die Aufhebung der Euro-Untergrenze des Frankens zu einem starken Devisenhandel geführt.

Der Geschäftsaufwand ging dagegen mit einem Minus um 4,6% auf 246,0 Mio CHF deutlich zurück. Bei einem leicht tieferen Mitarbeiterbestand sank der Personalaufwand um 2%, der Sachaufwand fiel gar um rund 9% tiefer aus. Im Jahr 2015 hatten noch das US-Steuerprogramm, Kosten für die Strategieumsetzung und für die Integration der Vadian Bank das Ergebnis belastet.

Steigendes Hypothekengeschäft
Die Kundenausleihungen konnte die Bank im vergangenen Jahr um 2,8% auf 24,9 Mrd CHF steigern. Dabei resultierte bei den Hypothekarforderungen ein Wachstum von 3,3%. Nicht allzu grosse Sorgen macht dem SGKB-CEO die Konkurrenz im Hypothekarmarkt durch branchenfremde Anbieter wie Versicherungen oder Pensionskassen. Zwar sei spürbar, dass solche Anbieter vermehrt ins Hypothekargeschäft drängten – allerdings halte er dies für ein vorübergehendes Phänomen, das bei steigenden Zinsen wieder abnehmen werde, sagte er auf eine entsprechende Frage.

Die von der SGKB verwalteten Vermögen beliefen sich Ende Jahr auf 38,3 Mrd CHF verglichen mit 36,2 Mrd im Vorjahr. Der Neugeldzufluss bei den verwalteten Vermögen betrug 1,6 Mrd CHF. Damit sei die Bank auf den Wachstumspfad zurückgekehrt, nachdem die vergangenen Jahre von der Reduzierung des grenzüberschreitenden Vermögensverwaltungsgeschäfts und der Durchsetzung der Steuertransparenz geprägt waren.

Solides 2017 erwartet
Für das neue Jahr 2017 erwartet das Kantonsinstitut ein «solide verlaufendes» operatives Geschäft. Der Konzerngewinn werde deshalb im Rahmen des ausgewiesenen Ergebnisses 2016 erwartet.

Mit den Ergebnissen 2016 hat die Kantonalbank die Erwartungen der Analysten übertroffen, entsprechend ist der Jahresabschluss freundlich aufgenommen worden. Am Donnerstagnachmittag legt die SGKB-Aktie an einem leicht negativen Gesamtmarkt (SPI -0,2%) um 0,9% auf 414 CHF zu. (awp/mc/upd/ps)

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