Bahn-Fernverkehr soll in Basis- und Premiumnetz unterteilt werden

Bahn-Fernverkehr soll in Basis- und Premiumnetz unterteilt werden
SBB Intercity-Pendelzug (© SBB Fotodienst / Alain D. Boillat)

Bern – Das Bundesamt für Verkehr (BAV) will den Fernverkehr in ein Basis- und ein Premiumnetz unterteilen. Die Züge des Basisnetzes verbinden die verschiedenen Regionen. Jene des Premiumnetzes sollen mehr Qualitätsanforderungen erfüllen.

Damit die Entwicklung mehrerer grosser Zentren in der Schweiz unterstützt wird, soll der Bahn-Fernverkehr in ein Basis- und ein Premiumnetz unterteilt werden. Dies teilte das BAV am Montag mit. «Die neue Aufteilung ist eine Systematisierung des Bestehenden», präzisierte Gregor Saladin vom Bundesamt für Verkehr (BAV) auf Anfrage.

Damit würden die Qualitätskriterien für die Serviceleistungen im Fernverkehr festgehalten. Die Bahnen hätten dem Vorschlag bereits zugestimmt. Nun können sich noch die Kantone im Rahmen einer informellen Konsultation dazu äussern.

Zum Basisnetz gehören die Linien, die die verschiedenen Regionen der Schweiz erschliessen und diese an die gross- und mittelstädtischen Zentren – wie beispielsweise Biel und Luzern respektive Chur oder Thun – , an die einwohnerstarken Agglomerationen und die nationalen Flughäfen anschliessen. Zudem stellen diese Linien die Anschlüsse an die europäischen Hauptachsen sicher.

Inter- und Eurocity-Netz soll Premiumnetz werden
Als Premiumnetz wird weitgehend das heutige Inter- und Eurocity-Netz mit den IC-, ICN- und EC-Zügen bezeichnet. Für dieses sollen im Verpflegungsangebot, bei der Zugbegleitung und beim Rollmaterial erhöhte Qualitätsanforderungen festgelegt werden. Zudem sollen die Züge des Premium-Netzes nur in den metropolitanen Zentren – also beispielsweise Zürich, Bern oder Genf – halten.

Derzeit hält die SBB das Monopol auf den Fernverkehrslinien. Die beiden Privatbahnen BLS und SOB möchten jedoch gewisse Linien selber betreiben. Ende Jahr werden die Konzessionen für den Fernverkehr neu vergeben. Die Gespräche mit der SBB über die Neuverteilung der Konzessionen sind aber gescheitert. Welche Elemente des neuen Konzepts bereits bei der Neuvergabe dieser Konzession umgesetzt werden, wird während des Konzessionsverfahrens geprüft. Das BAV wartet nun auf konkrete Gesuche der Bahnen.

Änderungen soll es zudem im bestehenden Angebot geben: Die Linien Bern – Neuenburg – La-Chaux-de-Fonds und Chur – St. Gallen – Wil sollen vom Regional- in den Fernverkehr übergehen. Umgekehrt soll die Linie La-Chaux-de-Fonds – Sonceboz/Sombeval – Biel neu dem Regionalverkehr zugeschrieben werden. (awp/mc/upd/ps)

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