Calida mit steigendem Umsatz und tieferem Gewinn

Sursee – Die Wäsche- und Outdoorbekleidungsherstellerin Calida hat im vergangenen Geschäftsjahr 2016 viel Zeit und Geld auf die neue Fokussierung ihres Geschäfts verwendet. Auch 2017 stehe ganz im Zeichen der Modernisierung, Internationalisierung und des Onlinegeschäfts. Dabei soll das Ergebnis in einem schwierigen Umfeld stabil gehalten werden.

«Derzeit konzentrieren wir uns auf die Modernisierung und Internationalisierung der Marke Calida, die Entwicklung von Lafuma Mobilier sowie den Abschluss der Restrukturierung der Millet Mountain Group», sagte CEO Reiner Pichler am Freitag vor den Medien. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Ausbau des E-Commerce.

Umsatz gesteigert
Während der Umsatz um 3,3% auf 370,9 Mio CHF stieg, lag das operative Betriebsergebnis (EBIT) mit 18,3 Mio um deutliche 15% unter dem Vorjahreswert. Auch unter dem Strich verblieb Calida in der Berichtsperiode ein um 13% tieferer Reingewinn von 14,8 Mio.

Ergebnis von Einmalkosten gebremst
Calida verweist auf die bereits zum Halbjahr angekündigten Restrukturierungskosten bei der Millet Mountain Group in Höhe von 4,0 Mio CHF im Zuge des Fokuswechsels. Zudem seien gezielte Investitionen in die Marken Calida und Aubade getätigt worden. Der Generalversammlung wird dennoch eine unveränderte Dividende von 0,80 CHF je Aktie vorgeschlagen.

Alle Marken ausser Oxbow mit Umsatzplus
Bei den einzelnen Marken der Gruppe legten alle bis auf die Surf- und Lifestyle-Marke Oxbow zu. Hier kam es zu einem Umsatzrückgang um 3,5% auf 25,3 Mio EUR.

Die umsatzstärkste Marke Calida legte beim Nettoerlös um 1,9% auf 130,6 Mio CHF zu. Hier soll künftig die starke Abhängigkeit vom Schweizer Heimatmarktmarkt reduziert werden. Auch mit Luxuslingerie setzte die Gruppe immerhin etwas mehr um – der Umsatz von Aubade stieg um 0,2% auf 53,5 Mio EUR.

Die Millet Mountain Group mit den Marken Millet, Eider und Lafuma steigerte den Umsatz um 2,9% auf 102,3 Mio EUR. Nicht zuletzt setzte die Outdoormöbelsparte mit 38,4 Mio EUR deutliche 8,7% mehr um.

Fokus neben Modernisierung besonders auf E-Commerce
Neben der geplanten Modernisierung setzt Pichler insbesondere auf den E-Commerce, der im Gegensatz zum normalen Handel deutlich zulegen werde. «Wir wollen den Anteil des E-Commerce an unserem Geschäft 2017 verdoppeln», so der Firmenchef. Bei der Marke Calida soll der Umsatzanteil auf 10% steigen, 2016 waren es gerade einmal 3%. Dazu müsse nun zügig die jüngst übernommene Reich Online Services integriert werden. Nicht wirklich auf dem Prüfstand stünde derweil das Portfolio eigener Shops – diese arbeiteten überwiegend profitabel.

Derweil habe es bei Aubade in den ersten zwei Monaten des laufenden Jahres einen regelrechten Schub gegeben. «Wir liegen hier 12% im Plus», sagte Pichler. Zu verdanken sei dies dem Filmstart des zweiten Teils der «Fifty Shades of Grey»-Reihe. Vor jedem Film in Frankreich laufe ein Aubade-Spot – das habe sich offensichtlich stark positiv ausgewirkt.

Investitionen auf Vorjahresniveau – Übergangsjahr
Bei der Summe der Investitionen will Calida einen ähnlichen Kurs fahren wie bisher. 2016 wurden 9,5 Mio CHF investiert, hinzu kamen nochmal Einmalkosten für die Restrukturierung bei Millet in Höhe von 4 Mio. «Diese fallen nicht unter unser normales Investitionsvorhaben», erklärte CFO Thomas Stöcklin.

Derweil bezeichnet das Unternehmen 2017 als Übergangsjahr. Es könne aber trotz der weiterhin herausfordernden Entwicklung im europäischen Einzelhandel mit einer stabilen Entwicklung der Gruppe gerechnet werden. «Das stabile Ergebnis bezieht sich auf den EBIT – aber ohne die Einmalkosten», präzisierte der CFO. 2016 hatte Calida ohne diese Kosten einen EBIT in Höhe von 22,3 Mio CHF erwirtschaftet.

Analysten von der ZKB und Vontobel zeigten sich mit dem Ergebnis zufrieden, die Kennziffern lagen leicht über ihren Schätzungen. (awp/mc/pg)

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