Nike bekommt Konkurrenzdruck zu spüren

Nike bekommt Konkurrenzdruck zu spüren
(Foto: Nike)

Beaverton -Dem weltgrössten Sportartikelkonzern Nike sitzt die Konkurrenz im Nacken. Ein nicht ganz so stark wie erhofft ausgefallenes Umsatzwachstum im dritten Quartal sowie schwächere Auftragseingänge liessen Marktteilnehmer aufhorchen. Nach der Zahlenvorlage am späten Dienstagabend geriet die Aktie nachbörslich in den USA unter Druck und eröffneten am Mittwoch 6% tiefer. Analysten sahen in dem Zahlenwerk ein Indiz, dass Adidas und Co dem Branchenprimus Marktanteile abknapsen – gerade auf dem wichtigen US-Markt.

Die Sorge, Nike könnte an seinen ehrgeizigen Zielen scheitern, begleitet den Konzern schon seit geraumer Zeit. Der Konzern hatte über viele Jahre hinweg hohe Erwartungen geschürt. Im Herbst 2015 kündigte Nike an, bis 2020 seinen Umsatz auf die Marke von 50 Milliarden Dollar zu treiben. Das setzt ein jährliches Wachstum von im Schnitt 10 Prozent voraus, was der Konzern bislang aber nicht liefern konnte.

Ordereingänge gehen überraschend zurück
In dem Ende Februar abgelaufenen dritten Quartal steigerte Nike den Umsatz um fünf Prozent auf 8,4 Milliarden Dollar. Auf Sicht von neun Monaten ergab sich ein Plus von sechs Prozent. Für das laufende vierte Geschäftsquartal stellt der Konzern ein etwas schwächeres Wachstum in Aussicht. Die von Analysten beachteten Ordereingänge gingen überraschend zurück. Auftrumpfen konnte Nike hingegen beim Gewinn im dritten Quartal. Dieser kletterte um 20 Prozent auf 1,14 Milliarden Dollar, dank Kosteneinsparungen und einer günstigen Steuerquote.

Starkes Asien-Geschäft
Starke Verkäufe erzielte der Konzern vor allem in China und Japan. Im Adidas-Hoheitsgebiet Westeuropa flaute das Wachstum auf vier Prozent ab. In der Heimat schaffte Nike nur ein Umsatzplus von drei Prozent. Nike-Chef Mark Parker sprach von einem schwierigeren Umfeld. Verbraucher würden zunehmend online shoppen und weniger in die Läden der US-Händler gehen. Diese wiederum reagierten mit Sonderangeboten und Preisnachlässen.

Sportartikelhersteller setzen auf Digitalisierung
Seine digitalen Anstrengungen will Nike daher verstärken. Das Rennen um den Konsumenten werde die Marke entscheiden, die sowohl digital als auch beim Service vorn liege, sagte er. Letzteres weiss auch Adidas. Der Konzern aus dem fränkischen Herzogenaurach will ebenso wie Nike mit Hilfe der Digitalisierung schneller und besser auf Kundenwünsche eingehen. Erst Anfang des Monats hatte Adidas Rekordergebnisse für 2016 vorgelegt und seine mittelfristigen Ziele hochgeschraubt. Bis zum Jahr 2020 will Adidas einen Umsatz von bis zu 27 Milliarden Euro erzielen und den Gewinn pro Jahr im Schnitt um 20 bis 22 Prozent steigern. Dreh- und Angelpunkt ist dabei das Abschneiden in den USA. Auf dem wichtigsten Sportmarkt der Welt konnte Adidas zuletzt viel verloren gegangenen Boden wieder gut machen. Noch allerdings ist das US-Geschäft im Vergleich zu dem von Nike ein zartes Pflänzchen. Im gesamten Jahr 2016 machten die Franken in etwas soviel Umsatz in Nordamerika wie Nike im vergangenen Quartal. (awp/mc/pg)

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