CH-Schluss: SMI gibt 0,2% auf 8614 Punkte ab

CH-Schluss: SMI gibt 0,2% auf 8614 Punkte ab

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag an Terrain verloren und die Woche mit «roten Vorzeichen» abgeschlossen. An der Börse herrsche Ernüchterung vor, seit in den USA die Republikaner die Abstimmung im Repräsentantenhaus über ein Gesetz zur Abschaffung der US-Gesundheitsreform «Obamacare» verschoben hatten, meinten Händler. Bis am späten Freitagnachtmittag blieb unklar, ob die «Grand Old Party» genügend Stimmen für die von Präsident Donald Trump lancierte Gesetzesreform zusammenbringt.

Das Votum werde als Prüfstein für Donald Trump und die von ihm in Aussicht gestellten Steuer- und Infrastrukturpläne gesehen. Schliesslich hätten genau diese Versprechungen den Börsen seit vergangenem Herbst Auftrieb verliehen und die US-Indizes auf neue Allzeithochs getrieben. Kaum Entlastung brachten am Nachmittag die Daten zu den US-Auftragseingängen für langlebige Güter. Diese waren im Februar überraschend deutlich gestiegen. Und auch die in der Eurozone überraschend gestiegene Unternehmensstimmung sorgten kaum für Aufwind.

Bis Börsenschluss sank der Swiss Market Index (SMI) um 0,17% auf 8’613,64 Punkte. Nach grösseren Abgaben am Dienstag und Mittwoch verlor der SMI im Wochenverlauf 1,0%. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gab am Berichtstag um 0,16% auf 1’364,50 Punkte nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,14% auf 9’560,72 Stellen. Bei den 30 wichtigsten Titeln standen am Ende zwölf Gewinner 18 Verlierern gegenüber.

Hierzulande fehlten am Freitag wichtige News zu Blue Chips-Unternehmen. Als grösste Verlierer gingen Galenica (-2,4%) aus dem Handel. Im Vorfeld neuer Details zur geplanten Aufspaltung bzw. zum damit verbundenen IPO der Apotheken- und Logistiksparte Galenica Santé, sackten die Titel der Berner Gesundheitsgruppe erneut ab. Bereits von Montag bis Mittwoch büssten sie beinahe 10% ein und am Ende blieb auf die Woche gesehen ein Minus in dieser Höhe.

Unter Druck standen zu Wochenschluss auch Versicherer wie Swiss Re (-1,0%) oder Swiss Life (-0,6%), während die Aktien der Bâloise (-0,3%) grössere Abgaben bis Handelsende eindämmten. Die Versicherungsgruppe hatte am Vortag solide und über den Markterwartungen liegende Geschäftszahlen vorgelegt und an der Börse an Wert gewonnen. Im Nachgang dazu hatte die die Bank Vontobel das Kursziel erhöht.

Zykliker wie LafargeHolcim (-0,6%), Clariant (-0,5%) oder Dufry (-0,9%) büssten im Marktvergleich ebenfalls überdurchschnittlich an Wert ein. Zwar gelang es dem Reisedetailhändler, Konzessionen an 14 Flughäfen in Griechenland zu verlängern. Gleichzeitig ging jene am Flughafen Genf verloren. Dieser Verlust mache allerdings nur einen geringen Prozentsatz am gesamten Umsatz aus, entwarnte ein Analyst.

Eine Belastung für den SMI waren die schwerkapitalisierten Novartis (-0,5%), während Nestlé (-0,3%) und Roche (+0,2%) den Handel uneinheitlich beendeten. Roche hatte von der US-Gesundheitsbehörde FDA den Status «Therapie-Durchbruch» für das Mittel Rituxan zur Behandlung der Hautkrankheit Pemphigus Vulgaris erhalten.

Die CS-Titel legten moderat um 0,3% zu. Die Bank hatte ihr Ergebnis für das vierte Quartal 2016 bzw. für das Gesamtjahr 2016 nach unten angepasst. Nachträglich wurde eine zusätzliche Rückstellung für Rechtsrisiken über 300 Mio CHF verbucht, was eine zusätzliche Belastung von 272 Mio CHF nach Steuern ergab. Im Handel wurde aber auch auf den bereits schwachen Lauf der Aktie am Vortag nach Medienberichten über Pläne zu einer Kapitalerhöhung verwiesen.

Kursgewinne verzeichneten etwa auch Sika (+0,7%), Adecco oder Syngenta (je +0,5%). Einem Agenturbericht zufolge soll die EU-Wettbewerbsbehörde zu Beginn der kommenden Woche grünes Licht für die Übernahme von Syngenta durch den chinesischen Staatsbetrieb ChemChina geben.

Am breiten Markt fielen die eher illiquiden Adval Tech (+6,9%) auf. Das Industrieunternehmen vervielfachte im vergangenen Geschäftsjahr den Gewinn aufgrund eines ausserordentlichen Veräusserungserfolgs und zahlt wieder eine Dividende – was in den letzten Jahren nicht der Fall war. Zudem hatten am breiten Markt weitere Unternehmen Zahlen vorgelegt, wobei die Titel von Cosmo um 1,6% anzogen und jene von Interroll um 1,8% nachgaben. (awp/mc/pg)

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