CH-Schluss: SMI büsst 0,2% auf 8’595 Punkte ein

CH-Schluss: SMI büsst 0,2% auf 8’595 Punkte ein

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist mit Blick auf die US-Politik schwach in die neue Woche gestartet. Zweifel am Durchsetzungsvermögen des US-Präsidenten Donald Trump setzten die Börsen weltweit unter Druck und liessen am Montag hierzulande auch den Leitindex SMI zurückfallen. Während vor allem Zykliker und einige Finanztitel grössere Einbussen verzeichneten, gaben die defensiven Schwergewichte dem SMI etwas Halt.

Das Scheitern der Gesundheitsreform stelle das Einlösen weiterer Wahlversprechen Trumps infrage, meinten Händler. Dabei habe in den vergangenen Monaten die Hoffnung auf tiefere Steuern und ein ausgedehntes Konjunkturprogramm die US-Indizes auf immer neue Kurshöhen getrieben. Die hohen Bewertungen seien Grund genug, um eine Korrektur zu rechtfertigen, hiess es weiter. Fallende Ölpreise haben das Sentiment am Berichtstag zusätzlich belastet.

Bis Börsenschluss gab der Swiss Market Index (SMI) um 0,22% auf 8’594,54 Punkte nach. Im frühen Geschäft fiel er sogar bis auf 8’519 Stellen zurück. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, verlor 0,49% auf 1’357,83 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,27% auf 9’535,06. Bei den 30 wichtigsten Titeln beendeten 24 Titel den Handel im Minus, vier im Plus und zwei unverändert.

Givaudan verbuchten mit 3,3% oder 61 CHF die grössten Einbussen bei den Blue Chips. Dies hatte allerdings einen Grund, denn die Aktien des Aromen- und Riechstoffspezialisten wurden mit einem Dividendenabschlag von 56 CHF gehandelt.

Galenica verloren nach einer schwachen Vorwoche am Montag weitere 2,1%. Der Berner Gesundheitskonzern hatte am Freitagabend weitere Details zur Auftrennung in ein Pharma- (Vifor Pharma) und ein Logistik- und Apothekenunternehmen (Galenica Santé) bekannt gegeben. Galenica Santé soll am 7. April an die Börse gebracht werden und das IPO erfreue sich zu Beginn der Bookbuilding-Periode einer guten Nachfrage, erläuterte das Management. Am Markt würden derweil einige Aktionäre Mittel frei machen, um Aktien des Debütanten zeichnen zu können, was den Galenica-Kurs belaste, erklärten Händler die Einbussen.

Deutliche Abgaben verzeichneten Zykliker wie LafargeHolcim, Dufry (beide -1,2%) oder Adecco (-1,1%). Die Uhrentitel von Swatch und Richemont büssten je 0,9% ein. Richemont-Chef Johann Rupert hatte sich in der Wochenendpresse in einem seiner seltenen Interviews zurückhaltend zum neu aufgekommenen Optimismus in der Branche geäussert. Rupert geht davon aus, dass die Lagerbestände in den Verkaufskanälen immer noch sehr hoch sind. Immerhin sieht auch er eine gewisse Erholung im wichtigen chinesischen Markt.

Überdies verloren Zurich Insurance 1,8%. In der italienischen Presse machten Gerüchte um eine Kapitalerhöhung die Runde, die vom Unternehmen aber in aller Deutlichkeit zurückgewiesen wurden. Tatsächlich geht es um einen Vorratsbeschluss für genehmigtes Kapital, der diese Woche an der Generalversammlung vorgelegt wird, um den finanziellen Spielraum in Zukunft zu erhöhen. «Wir haben gegenwärtig keine Pläne, Kapital aufzunehmen», hielt aber ein Zurich-Sprecher fest.

Die Grossbanken UBS (-0,6%) und Credit Suisse (+0,5%) schlossen uneinheitlich. Zudem stützten die Schwergewichte Nestlé (+0,3%), Novartis (+0,2%) und Roche (unv.) den Gesamtmarkt. Nestlé dürften von einer Kurszielerhöhung durch Jefferies profitiert haben, wobei die Titel mit Blick auf die «angemessene Bewertung» mit «Hold» bekräftigt wurden.

Im breiten Markt gaben Newron nach auf einem internationalen Kongress präsentierten Studienergebnissen um 5,0% nach. DKSH (-4,7%) und Implenia (-3,6%) litten unter dem Dividendenabgang. KTM Industries (Aktie -1,8%) hatte eine unveränderte Dividende und einen positiven Ausblick bekanntgegeben. Nach positivem Start in den Handel setzten Gewinnmitnahmen ein, heisst es im Markt.

Im Plus standen nach positiven Analysteneinschätzungen etwa die Titel von Emmi (+1,3%) oder Bucher Industries (+1,9%), sowie nach Zahlen Cham Paper (+2,0%). (awp/mc/upd/ps)

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