CH-Schluss: SMI minimal im Plus

CH-Schluss: SMI minimal im Plus

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den letzten Handelstag der Woche gehalten beendet. Der SMI war klar schwächer in den Freitagshandel gestartet und konnte sich erst mit einer gehaltenen Wall-Street-Eröffnung erholen und sich am Ende knapp ins Plus retten. Für Verunsicherung sorgte insbesondere im frühen Handel der US-Luftangriff in Syrien und die dadurch belastete Beziehung zwischen den USA und Russland.

Russland und der Iran haben den US-Angriff in Syrien jedenfalls scharf verurteilt. Meldungen zu einem Terrorakt in Stockholm am Nachmittag sorgten ebenfalls für Unruhe. Die geopolitischen Risiken seien gestiegen, lautete denn auch das Fazit der Beobachter. Sichere Häfen wie Franken, Yen oder Gold waren entsprechend gesucht. Die Daten vom vielbeachteten US-Arbeitsmarktbericht enttäuschten beim Jobaufbau etwas und hätten damit keinen Rückenwind geliefert, hiess es im Handel.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,03% höher mit 8’640,91 Punkten. Im Wochenvergleich resultierte ein Minus von 0,2%. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gab dagegen um 0,03% auf 1’372,16 Zähler nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) wiederum stieg um ebenfalls 0,03% auf 9’638,15 Zähler. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 17 im Minus, 12 im Plus und einer (Dufry) unverändert.

Highlight des Tages war aus hiesiger Sicht die nun vollzogene Aufspaltung der Galenica-Gruppe in ein Apotheken- und Logistik- sowie in ein Pharmaunternehmen. Der Börsengang von Galenica Santé war ein ziemlicher Erfolg, schlossen die Papiere doch am ersten Tag auf 43,00 CHF. Das entspricht einem Plus von 10,3% gegenüber dem Ausgabepreis, der seinerseits am oberen Ende der Spanne bei 39 CHF festgelegt worden war. Das Tageshoch lag gar bei 43,50 CHF.

Nach Unternehmensangaben war das Angebot mehrfach überzeichnet. «Einige Anleger haben wegen der hohen Nachfrage kaum Zuteilungen erhalten», sagte ein Händler mit Blick auf das geglückte IPO. Daher hätten diese über den offenen Markt gekauft. Als erstes hat Kepler Cheuvreux die Abdeckung für Galenica Santé aufgenommen und empfiehlt die Papiere mit einem Kursziel von 43 CHF zum Kauf.

Die weiterhin im SLI kotierten Galenica-Aktien – künftig Vifor Pharma – gingen derweil 4,5% tiefer aus dem Handel.

Die Valoren des Sanitärkonzerns Geberit büssten nominal 0,6% oder 2,60 CHF ein. Bereinigt um den Dividendenabschlag von 10 CHF resultierte also ein klares Plus. Grössere Abgaben verbuchten noch Kühne+Nagel (-0,6%), Sonova (-0,4%), oder LafargeHolcim (-0,3%).

Unter den Verlierern fanden sich auch einige Finanzwerte wie Credit Suisse (-0,7%) und – in geringerem Masse – UBS (-0,1%) bei den Banken. Bei den Versicherern lagen Bâloise (-0,9%) und Swiss Re (-0,4%) am Ende der Tabelle.

Die defensiven Schwergewichte lagen im Handelsverlauf zeitweise klar im Minus und erholten sich erst mit dem Gesamtmarkt etwas. Die Pharmawerte Novartis (-0,1%) und Roche (-0,2%) schlossen etwas tiefer. Für Letztere hat HSBC sein Votum im Rahmen einer Branchenstudie auf «Reduce» von «Hold» gesenkt. Nestlé legten am Schluss 0,3% zu.

Auch Sika (+0,3%) drehten erst im späten Handel ins Plus. Der Bauzulieferer wird am Dienstag den Erstquartalsumsatz zeigen und gleichentags wird es zu einer wohl wieder einmal hitzig debattierten Generalversammlung kommen. Dabei geht es – unter anderem – um eine Dividende, die tiefer sein soll als vom Verwaltungsrat vorgeschlagen.

Stärkster Wert unter den Blue Chips war Aryzta mit einem Plus von +2,7%. Zu den volatilen Aryzta-Aktien heisst es, dass nach den Turbulenzen in diesem Jahr das Erholungspotenzial nun grösser sei als das Abwärtsrisiko. Die Papiere haben im laufenden Jahr nach Gewinnwarnungen und einem Managementkarussell mehr als ein Viertel an Wert eingebüsst.

Zu den Gewinnern zählten auch Adecco (+1,0%), die auf die US-Daten zum Arbeitsmarkt nur kurz mit einem leichten Abschwung reagierten, dann aber weiter zulegen konnten. Auch Richemont (+0,6%), Givaudan (+0,5%) und Actelion (+0,3%) schlossen deutlicher im Plus.

Im breiten Markt waren die Aktien der Titlisbahnen (-2,3%) zeitweise vom Handel ausgesetzt. An der Generalversammlung hat sich ein Aktionär mit der Forderung einer um einen Franken höheren Dividende von 8 CHF gegen den Vorschlag des VR durchgesetzt. Den Start der Berichtssaison zum ersten Quartal läutete derweil Ems-Chemie (+1,3%) ein. (awp/mc/upd/ps)

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