Givaudan mit überraschend starkem Umsatzplus im ersten Quartal

Givaudan mit überraschend starkem Umsatzplus im ersten Quartal
Givaudan-CEO Gilles Andrier. (Foto: Givaudan)

Vernier – Für Givaudan hat das neue Jahr gut angefangen. Der Genfer Aromen- und Riechstoff-Hersteller erzielte im ersten Quartal 2017 einen überraschend starken Umsatzanstieg und hielt wie erwartet an seinen mittelfristigen Zielen fest. An der Börse und bei Analysten kommen die Zahlen gut an.

Der Umsatz stieg um 7,7% auf 1,24 Mrd CHF. Auf vergleichbarer Basis, also in Lokalwährungen sowie um Akquisitionen und Veräusserungen bereinigt, stiegen die Verkäufe um 3,5%, hiess es in einer Mitteilung vom Dienstag. Mit den vorgelegten Zahlen hat Givaudan die Schätzungen der Analysten (AWP-Konsens) durchwegs leicht übertroffen.

Aromen legen kräftig zu
Die Dynamik zum Jahresstart wird vom Konzern als gut bezeichnet. Das hohe Niveau der Projektpipeline und bei den Geschäftsabschlussraten sei beibehalten worden. Zusammen mit den Kunden würden weiterhin Preiserhöhungen durchgesetzt, um den Anstieg der Produktionskosten auszugleichen.

Besonders die Division Aromen legte kräftig zu – mit einem Umsatzplus von knapp 13% auf 666 Mio CHF (bereinigt +4,8%). Inklusive der im August 2016 übernommene Spicetec sowie der im Januar 2017 erfolgten Akquisition von Activ International lag das Wachstum sogar bei gut 14%. Aus regionaler Sicht legten die Verkäufe in Europa, Afrika und im Nahen Osten um 6,1% zu, in der Region Asien-Pazifik stiegen sie um 2,0% und in Lateinamerika sanken sie um 3,4%.

Der Rückgang in Lateinamerika sei den starken Vorjahresvergleichszahlen geschuldet, heisst es weiter. Das etwas bescheidenere Wachstum in der Region Asien-Pazifik sei der geringeren Dynamik in China zuzuschreiben. Nach Segmenten betrachtet trugen sowohl Milchprodukte und Getränke als auch kulinarische Aromen und Süsswaren zu den positiven Verkaufszahlen bei.

Bei der Division Riechstoffe fiel das Wachstum mit 2,6% auf 576 Mio CHF (bereinigt +2,1%) etwas bescheidener aus. Dabei legte der Bereich Konsumgüter um 3,2% zu. Dieser Anstieg sei von internationalen Kunden in reifen und wachstumsstarken Märkten getragen worden.

In der Luxusparfümerie wurde 0,9% mehr umgesetzt – trotz bereits hoher Vorjahreswerte. Starke Zuwächse gab es in Westeuropa, dem Nahen Osten und Asien, rückläufig waren hingegen die Märkte in Nordamerika und Lateinamerika. Bei den Riechstoff- und Kosmetikingredienzien sank der Umsatz um 1,7%, wobei die Riechstoffingredienzien zu Jahresbeginn eine geringere Volumennachfrage zu verkraften hatten. Derweil sei der Bereich Kosmetikingredienzien mit zweistelligen Zuwächsen gut ins Jahr gestartet.

Ziele bestätigt – Analysten überwiegend positiv
Die mittelfristigen Ziele bleiben derweil unverändert. Demnach streben die Genfer im Durchschnitt über den Zeitraum 2015 bis 2020 jährlich ein organisches Wachstum von 4 bis 5% an und wollen damit das Marktwachstum übertreffen. Die Free-Cashflow-Rendite soll gemessen an den Verkäufen in der Bandbreite von 12 bis 17% liegen. Die bestehende Dividendenpraxis soll im Rahmen dieser Ziele beibehalten werden.

Bei den Analysten kommen die Zahlen überwiegend gut an. «Ein spektakulärer Start ins neue Jahr» hiess es bei der Bank Vontobel. Denn trotz bereits starker Vorjahreswerte wurden die Markterwartungen übertroffen. Zu verdanken war dies unter anderem den etablierten Märkten – diese hätten laut ZKB «die Kastanien aus dem Feuer geholt».

Etwas leisere Töne kamen derweil von Bernstein. Es sei nur der bereits tiefe Konsens übertroffen worden und das Wachstum liege weiterhin unter den mittelfristigen Zielen. Insbesondere die steigenden Rohstoffkosten dürften künftig die Margen belasten, befürchtet der zuständige Analyst.

An der Börse wurden die Umsatzzahlen gefeiert und die Titel schlossen 3,8% im Plus. Kein anderer Blue Chips zeigte ähnliche Avancen. Der Gesamtmarkt (SMI) legt um 0,29% moderat zu. (awp/mc/upd/ps)

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