US-Schluss: Dow Jones gibt 0,1% auf 20’975 Punkte nach

US-Schluss: Dow Jones gibt 0,1% auf 20’975 Punkte nach

New York – Wenig konkrete Aussagen von US-Finanzminister Steven Mnuchin zur geplanten Steuerreform haben die Stimmung der Anleger im späten Mittwochshandel gedämpft. «Nach dem ganzen Hype, den es zuvor wegen der Steuerpläne gegeben habe, seien die Ankündigungen nicht ausreichend gewesen, um die Märkte weiter deutlich nach oben zu treiben», kommentierte Marktanalyst Neil Wilson vom Handelshaus ETX Capital.

Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss 0,10 Prozent tiefer bei 20 975,09 Punkten, nachdem er vor der Pressekonferenz mit Mnuchin am Abend (MESZ) noch bis auf 21 070,90 Punkte gestiegen war. Bereits vor dem Börsenstart am Mittwoch hatte Mnuchin die «grösste Steuersenkung» und die «grösste Steuerreform» in der Geschichte der USA angekündigt, mit sinkenden Unternehmenssteuern von 35 auf 15 Prozent.

Der marktbreite S&P-500-Index gab um 0,05 Prozent auf 2387,45 Punkte nach. Die Technologie-Börsen Nasdaq Composite und Nasdaq 100 stiegen zunächst auf Höchststände, notierten zum Handelsende aber prozentual unverändert bei 6025,23 Punkten beziehungsweise 0,13 Prozent tiefer bei 5541,09 Punkten.

Neben den Steuerplänen beschäftigen sich die Anleger zur Wochenmitte erneut mit einer Menge an Geschäftszahlen grosser US-Konzerne. So gewannen die Anteile von United Technologies als einer der besten Werte im Dow-Index 1,14 Prozent. Der Mischkonzern war mit steigenden Erlösen und Gewinnen ins neue Jahr gestartet. Die Erwartungen der Analysten konnte United Technologies bei allen Kennzahlen übertreffen. Die Geschäftsziele für die Jahre 2017 und 2020 wurden bestätigt.

Für die Titel von Procter & Gamble ging es am Dow-Ende indes um 2,51 Prozent nach unten. Umstrukturierungskosten und der starke Dollar hatten den weltgrössten Konsumgüterkonzern im dritten Geschäftsquartal belastet. Nettogewinn und Umsatz waren schwächer ausgefallen als am Markt erwartet.

Weniger Ärger mit grossen Flugzeugtypen und eine Steuergutschrift hatten dem Flugzeugbauer und Rüstungskonzern Boeing zum Jahresstart ein dickes Gewinnplus von 19 Prozent beschert. Damit schnitt Boeing besser ab als von Analysten erwartet. Zudem schraubte Konzernchef Dennis Muilenburg die Gewinnerwartungen für 2017 herauf. Vom Umsatz zeigten sich Marktbeobachter wegen der auf ein Dreijahrestief gesunkenen Flugzeugauslieferungen allerdings enttäuscht. Die Boeing-Papiere verloren 0,98 Prozent.

Für Aufsehen sorgten die seit langem schwächelnden Twitter-Aktien. Dieses Mal schossen sie allerdings um 7,91 Prozent hoch. Der Kurznachrichtendienst hatte im ersten Quartal deutlich mehr Nutzer gewonnen. Bei den Finanzen setzt sich die Durststrecke dagegen fort: Twitter setzte 8 Prozent weniger um und blieb in den roten Zahlen, konnte den Verlust aber mit 62 Millionen Dollar um rund ein Viertel reduzieren.

Die Papiere von Fiat Chrysler schnellten gar um 10,53 Prozent in die Höhe. Der italienisch-amerikanische Autobauer war stark ins neue Jahr gestartet.

Der US-Dollar geriet während der Pressekonferenz zu den Steuerplänen unter Druck. Im Gegenzug stieg der Euro auf über 1,09 Dollar. Zuletzt wurde die europäische Gemeinschaftswährung mit 1,0905 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0893 (Dienstag: 1,0891) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9180 (0,9182) Euro. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen gewannen 8/32 Punkte auf 99 17/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,30 Prozent. (awp/mc/pg)

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