CH-Schluss: SMI gibt 0,3% auf 9090 Punkte ab

CH-Schluss: SMI gibt 0,3% auf 9090 Punkte ab

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch moderate Abgaben erlitten, nachdem die Indizes am Tag davor noch neue Jahreshöchststände erreicht hatten. Nach der mit Spannung erwarteten Frankreich-Wahl stünden zunächst keine weiteren Grossereignisse an, entsprechend warte man am Markt auf neue Impulse, kommentierte ein Marktanalyst. Belastet wurden die Indizes zudem durch einen Kursrückgang der schwergewichtigen Roche-Papiere nach einem Misserfolg des Pharmakonzerns in einer Medikamentenstudie.

Am Markt wurden angesichts der bereits «ambitionierten Bewertungen» aber auch Befürchtungen über eine mögliche breitere Marktkorrektur lauter. Hinzu kämen Sorgen vor einem Abschwung in den USA, meinte ein Marktteilnehmer. Er wies darauf hin, dass zuletzt gleich zwei regionale US-Zentralbanken ihre Wachstumsschätzungen für die US-Wirtschaft im zweiten Quartal herabgesetzt hätten. Und auch die unerwartete Entlassung des FBI-Direktors durch US-Präsident Trump habe am Markt für Verunsicherung gesorgt, hiess es.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,26% im Minus auf 9’089,80 Punkten, wobei er den ganzen Tag unter der am Vortag noch überschrittenen Marke von 9’100 Punkten blieb. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gab 0,04% auf 1’445,74 Zähler nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) verlor 0,20% auf 10’320,78 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen zwölf im Minus und 18 im Plus.

Die Roche-Genussscheine schlossen 1,8% im Minus. Der Pharmakonzern teilte am Mittwochmorgen mit, dass das Immuntherapeutikum Tecentriq in einer Studie für die Indikation Blasenkrebs das Studienziel nicht erreichte. Analysten zeigten sich enttäuscht über den Rückschlag beim potenziellen «Blockbuster»-Medikament. Allerdings sei der kommerzielle Einfluss beschränkt – wichtiger sei die Wirksamkeit bei der Behandlung von Lungenkrebs. Die weiteren SMI-Schwergewichte Novartis (+0,3 und Nestlé (-0,3%) zeigten sich uneinheitlich.

Deutliche Abgaben erlitten zudem Swiss Life (-1,9%), nachdem der Versicherer seine Ergebnisse zum ersten Quartal vorgelegt hatte. Analysten bezeichneten die Geschäftsentwicklung in den ersten drei Monaten des Jahres insgesamt als «solide». Im Handel wurden die Abgaben vor allem auf Gewinnmitnahmen der im laufenden Jahr gut gelaufenen Aktie zurückgeführt.

Tiefer schlossen auch Swiss Re (-0,6%), die von Aussagen des deutschen Konkurrenten Hannover Rück über «weiche Marktverhältnisse» bei den Vertragserneuerungen im April belastet wurden. Die Titel des Versicherers Zurich (+0,3%) gingen vor den am Donnerstag anstehenden Quartalszahlen etwas fester aus dem Handel.

Schwächer schlossen dagegen verschiedene zyklische Titel wie Sika (-0,8%), Givaudan (-0,7%) oder LafargeHolcim (-0,5%) nach durchzogenen Zahlen des deutschen Konkurrenten Heidelberg Cement. Swatch (+0,2%) drehten im Tagesverlauf ins Plus. Das S&P-Research revidierte sein Votum für die Titel des Uhrenkonzerns und stufte sie neu mit «Hold» nach vorher «Strong Sell» ein.

Adecco (+1,0%) legten weiter zu, nachdem die Titel des Personalvermittlers bereits am Vortag nach gut aufgenommenen Quartalszahlen klare Kursgewinne erzielt hatten. Am Mittwoch passten nun weitere Analysten ihre Gewinnschätzungen und ihre Kursziele für die Titel des Personalvermittlers nach oben an.

Die Grossbankentitel CS und UBS (je +0,6%) schlossen ebenfalls fester, während die Titel des Vermögensverwalters Julius Bär (+1,9%) deutlich anzogen. Zu den weiteren klaren Gewinnern gehörten die Aktien des Hörgeräteherstellers Sonova (+1,2%) und die in den vergangenen Tagen volatilen Titel des Backwarenherstellers Aryzta (+1,9%).

Im breiten Markt legten Airopack (+5,6%) deutlich zu. Der Verpackungsspezialist vermeldete neue namhafte Unternehmenskunden. Für die sowohl von BioTelemetry wie von Aevis umworbene Lifewatch (+0,4%) lief am Mittwoch die Frist für das Übernahmeangebot an. Ypsomed (+0,7%) gab die Lancierung seiner Insulinpumpen in weiteren europäischen Ländern bekannt. (awp/mc/pg)

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