Weiter schwache Inflation in Japan – Regierungsziel in weiter Ferne

Weiter schwache Inflation in Japan – Regierungsziel in weiter Ferne

Tokio – In Japan bleibt der Preisauftrieb trotz einer leichten Besserung schwach. Im April seien die Verbraucherpreise ohne frische Lebensmittel im Jahresvergleich landesweit um 0,3 Prozent gestiegen, teilte das nationale Statistikbüro am Freitag in Tokio mit. Damit sind die Verbraucherpreise in dieser Abgrenzung, die bei den Währungshütern des Landes besonders im Fokus steht, das vierte Mal in Folge gestiegen.

Auch wenn die April-Inflationsrate ohne frische Lebensmittel von 0,3 Prozent die höchste seit zwei Jahren ist, bleibt die Preisentwicklung in Japan weiterhin ungewöhnlich schwach. Volkswirte hatte eine Teuerungsrate von 0,4 Prozent erwartet, nach 0,2 Prozent im März. Die Preisentwicklung ist nach wie vor weit vom Ziel der Notenbank und der Regierung entfernt, die eine Inflationsrate von zwei Prozent anstreben.

Es gibt Hinweise, dass sich die Entwicklung der leicht steigenden Preise weiter fortsetzen wird. Für den Grossraum Tokio, wo schon Preisdaten für den Monat Mai vorliegen, meldete das Statistikamt einen Anstieg der Verbraucherpreise ohne frische Lebensmittel im Jahresvergleich um 0,1 Prozent. Im April hatte die Inflation in der Hauptstadt noch im negativen Bereich verharrt, bei einer Rate von minus 0,1 Prozent.

Wirtschaft entwickelt sich mau
In Japan ist die Preisentwicklung schon seit langem sehr schwach. Dies gilt auch als ein Beleg für die maue Entwicklung der Wirtschaft. Zudem besteht die Gefahr, dass Verbraucher Kaufentscheidungen in der Hoffnung auf sinkende Preise aufschieben. Japans Währungshüter versuchen seit geraumer Zeit mit einer extrem lockeren Geldpolitik gegen die schwache Preisentwicklung vorzugehen.

Mehrfach hat die Bank of Japan ihren Kurs verschärft, zuletzt sogar in Richtung einer direkten Zinssteuerung am Kapitalmarkt. Der Erfolg dieser aggressiven Politik hält sich jedoch in Grenzen. Notenbankchef Haruhiko Kuroda musste zuletzt die Inflationsprognose für das bis Ende März 2018 laufende Fiskaljahr leicht senken. (awp/mc/upd/ps)

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