CH-Schluss: SMI unverändert bei 9’017 Punkten

CH-Schluss: SMI unverändert bei 9’017 Punkten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch knapp zugelegt, damit aber die Verluste von Montag und Dienstag nicht ganz wettgemacht. Nach einem verhaltenen Start baute der SMI ab Mittag seine leichten Gewinne etwas aus – gestützt auf Inflationsdaten aus der Eurozone, welche eine Straffung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralblank in noch weitere Ferne rücken liess. Getragen wurde der Gesamtmarkt dabei insbesondere von starken Novartis und Nestlé.

Am späteren Nachmittag büsste der SMI den Grossteil dieser Gewinne aber wieder ein. Grund dafür waren überraschend schwache Konjunkturdaten aus den USA. So hat sich das Geschäftsklima in der Region Chicago im Mai deutlicher verschlechtert als erwartet, es wurde der schwächste Wert seit Januar gemeldet. Und auch die Anzahl der noch nicht abgeschlossenen Hausverkäufe überraschte negativ. Entsprechend starteten auch die US-Börsen mit Verlusten in die Sitzung. Am Abend wird in den USA noch der Konjunkturbericht «Beige Book» der amerikanischen Notenbank veröffentlicht.

Der Swiss Market Index (SMI) zog schliesslich noch um 0,10% auf 9’016,64 Punkte an. Der breite Swiss Performance Index (SPI) schloss mit einem minimen Plus von 0,01% bei 10’248,87 Punkten praktisch unverändert, während der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, um 0,15% auf 1’416,71 Punkte zurückfiel. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 14 höher und 16 tiefer.

Grösste Gewinner unter den Blue Chips waren Sika (+1,5%), welche sich damit nach einer Konsolidierungsphase über die vergangenen drei Wochen – und zuletzt belastet vom Abgang des CEO Richtung LafargeHolcim – wieder etwas nach oben orientieren. Die positive Performance verdankte der Gesamtmarkt indes Novartis (+0,9%). Novartis will ab 2018 auf den Wachstumspfad zurückzukehren, wie es an einer Investoren-Veranstaltung in Boston hiess. Der Fokus werde dabei auf Innovation und Produktivität gelegt. Insgesamt zeigte sich CEO Joe Jimenez am Nachmittag anlässlich einer Telefonkonferenz sehr optimistisch. Man werde an der Profitabilität arbeiten und die Margen verbessern, liess er verlauten. Deutlichere Avancen verzeichneten noch Lindt&Sprüngli (+1,3%) oder Geberit (+0,9%).

Als Stütze erwiesen sich auch Nestlé (+0,4%), welche sich weiter nur knapp unter dem Allzeithoch von vergangener Woche bewegten, Allerdings gaben die Titel zum Handelsschluss wie viele andere Titel noch etwas nach. So fielen Roche GS (-0,3%) nach mehrheitlich freundlichem Verlauf noch unter den Vortagesschluss zurück.

Auf der Verliererseite fielen vor allem Vifor mit einem klaren Minus von 3,1% auf. Die Titel wurden von einer Abstufung durch die UBS auf «Neutral» von «Buy» und einem deutlich reduzierten Kursziel belastet.
Die Aktien des Backwarenkonzerns Aryzta (-2,1%) setzten den Abwärtstrend des Vortages etwas verlangsamt fort. Die Titel waren am Dienstag nach der Zahlenvorlage noch um 8,0% eingebrochen. In der Folge haben nun diverse Banken ihre Kursziele oder Ratings gesenkt.

Credit Suisse (-1,2%) und UBS (-1,7%) verloren ebenfalls überdurchschnittlich. Die Bankentitel würden weiter durch Sorgen um die politische Situation in Italien und die Lage der italienischen Banken gedrückt, hiess es am Markt. Die UBS hat zudem die Verlagerung hunderter Stellen von Zürich nach Biel angekündigt, um Kosten zu sparen.

Zu den schwächeren Titeln gehörten weiter Clariant (-2,1%) und Lonza (-1,3%). Lonza hatte am Vorabend eine kleinere Akquisition angekündigt, was den Titel aber kaum bewegte.

Im breiten Markt zogen Meyer Burger (+4,9%) nach einer Meldung über weitere Grossaufträge kräftig an und setzten damit die starke Entwicklung der Vorwoche fort. Dagegen fielen VAT mit einem Minus von 5,1% auf. Die VAT-Grossaktionäre Partners Group und Capvis haben ein weiteres grösseres Aktienpaket am Vakuumventil-Hersteller zu 120 CHF je Aktie abgestossen. Die Papiere wurden von institutionellen Investoren übernommen und entsprechend erhöht sich der Streubesitz bzw. Free Float von VAT an der Börse. (awp/mc/cs)

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