Dufry wächst solide und reduziert Verlust

Dufry wächst solide und reduziert Verlust
Dufry-CEO Julian Diaz. (Foto: Dufry)

Basel – Der Reise-Detailhändler Dufry hat im ersten Halbjahr 2017 deutlich mehr Umsatz erzielt als in der Vergleichsperiode des Vorjahres und dabei den Verlust stark eingedämmt. Um die Verschuldung rascher als geplant zu reduzieren, zieht das Unternehmen einen Börsengang des Nordamerikageschäfts in Betracht. An der Börse gehen die Aktien am Montag in etwa mit dem Gesamtmarkt.

Die Verkäufe stiegen um 5,8% auf 3,82 Mrd CHF, entsprechend einem organischen Wachstum von 8,1% im ersten Semester und gar von 8,9% im zweiten Quartal. Dieses hat sich damit im Vergleich zum ersten Quartal (+7,2%) noch einmal etwas beschleunigt. Die meisten Märkte hätten eine gute Performance gezeigt, teilt Dufry am Montag mit. Speziell stark seien Grossbritannien gewesen sowie die Geschäfte mit brasilianischen und russischen Reisenden. Letztere hätten die Märkte in Russland, Griechenland und in der Türkei belebt.

Verkaufsfläche wird weiter ausgebaut
Entsprechend der Strategie, das Wachstum zu beschleunigen, seien die Verkaufsflächen plangemäss ausgeweitet und renoviert worden. Bis Ende Jahr sollen in 300 Shops insgesamt 70’000 Quadratmeter an Fläche überholt oder neu eröffnet werden, was gut 15% der Gesamt-Retailfläche von Dufry entspricht. Darüber hinaus seien Verträge für weitere 21’800 Quadratmeter an neuer Fläche unterzeichnet worden, welche im laufenden und im kommenden Jahr wirksam werden.

Für CEO Julian Diaz ist das Ergebnis aus dem ersten Halbjahr ein weiterer Schritt zur Erfüllung der Ziele für das Jahr 2017. Erfreut zeigt er sich über die rund 14’500 Quadratmeter an neuer Verkaufsfläche, welche Dufry im ersten Semester gewonnen hat.

Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA legte im ersten Semester um 7,8% auf 411,2 Mio CHF, wobei sich die Marge um 20 Basispunkte auf 10,8% verbesserte. Diese sei von einer höheren Bruttomarge gestützt gewesen, welche dank Synergien durch die Integration von World Duty Free (WDF) um 110 Basispunkte auf 59,5% angezogen habe.

Der EBIT hat sich auf 90,0 Mio CHF im Vergleich zu den 31,7 Mio des Vorjahres beinahe verdreifacht. Die Abschreibungen im zweiten Quartal waren mit 40,1 Mio und die Amortisationen mit 90,6 Mio praktisch stabil gegenüber den Werten des ersten Quartals 2017.

Reinverlust markant eingedämmt
So resultierte im Halbjahr erneut ein Verlust nach Minderheiten von 24,9 Mio CHF (VJ -75 Mio). Ohne die Minderheiten hätte ein Reinverlust von 0,9 Mio resultiert, nach 57,6 Mio CHF im Vorjahr.

Mit dem Abbau der Verschuldung sieht sich Dufry auf gutem Weg. Um aber mehr strategische Flexibilität zu erhalten, zieht Dufry einen Börsengang (IPO) des nordamerikanischen Geschäftes in Betracht, sowohl für das Duty-free- wie auch für das Duty-Paid-Geschäft. Dufry sieht dadurch Möglichkeiten, um andere Wachstumschancen im Nordamerika-Geschäft zu nutzen. Die Frage, wann ein entsprechender Entscheid fallen werde, konnte Diaz noch nicht beantworten.

Die Einnahmen aus einem allfälligen IPO würde anfänglich für einen Schuldenabbau verwendet werden und es Dufry erlauben, die diesbezüglichen Ziele früher zu erreichen. Dufry würde die Mehrheit am Geschäft allerdings auch bei einem IPO behalten und das Geschäft entsprechend auch vollständig konsolidieren.

Mit Blick auf das Gesamtjahr 2017 gibt sich das Unternehmen relativ zuversichtlich. Im zweiten Semester sei mit guten Marktkonditionen zu rechnen. Dabei werde das dritte Quartal wie üblich das wichtigste. Einige Märkte hätten indes aus dem Vorjahr eine starke Vergleichsbasis. So wird das Wachstumstempo in den kommenden beiden Quartalen zurückkommen. Diaz stellt für das Gesamtjahr ein organisches Wachstum im Bereich von 5 bis 6% als realistisch in Aussicht. (awp/mc/upd/pg)

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