US-Arbeitsmarkt brummt weiter

US-Arbeitsmarkt brummt weiter
(Foto: Eisenhans / Fotolia)

Washington – Der US-Arbeitsmarkt hat sich im Juli weiter in robuster Verfassung gezeigt. Die Beschäftigung stieg stärker als von Experten erwartet, die Lohnentwicklung zog etwas an und die Arbeitslosenquote fiel wieder zurück auf den tiefsten Stand seit 16 Jahren. Ausserhalb der Landwirtschaft seien im Juli 209’000 Stellen hinzugekommen, teilte das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mit. Volkswirte hatten im Mittel nur mit 180’000 neuen Jobs gerechnet. Der Stellenzuwachs in den beiden Vormonaten Mai und Juni wurde um insgesamt 2000 Stellen höher ausgewiesen als bisher bekannt.

Der Arbeitsmarkt befinde sich in solider Verfassung, wenn auch die Lohnentwicklung ungeachtet des leichten Anstiegs moderat bleibe, kommentierten Experten der Landesbank Hessen-Thüringen. Michael Pearce, Experte vom Londoner Analysehaus Capital Economics, sieht nach zuletzt enttäuschenden Stimmungsindikatoren nun wieder Grund für mehr Zuversicht, dass die Realwirtschaft zum Beginn des dritten Quartals solide geblieben sei.

Lohnentwicklung zieht etwas an
Die Arbeitslosenquote fiel im Juli zurück auf den niedrigsten Stand seit 16 Jahren und lag wieder bei 4,3 Prozent. Experten hatten damit gerechnet. Bereits im Mai war die Quote auf das jetzige Niveau gefallen und damit auf den tiefsten Stand seit 2001. Im Juni war sie zwischenzeitlich leicht gestiegen. In den USA ist die Arbeitslosigkeit bereits seit längerem vergleichsweise niedrig. Einige Fachleute sprechen von Vollbeschäftigung in der grössten Volkswirtschaft der Welt.

Die Löhne und Gehälter legten im Juli zwar etwas stärker zu als zuletzt, allerdings bleibt der Anstieg auf niedrigem Niveau. Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen laut dem Ministerium zum Vormonat um 0,3 Prozent. Volkswirte hatten im Mittel mit diesem Zuwachs gerechnet. Im Juni waren die Stundenverdienste noch um 0,2 gestiegen. Im Jahresvergleich erhöhten sich die Löhne im Juli um 2,5 Prozent und damit etwas stärker als erwartet. Gerechnet wurde mit einem Zuwachs um 2,4 Prozent. Die Rate lag im Vormonat ebenfalls bei 2,5 Prozent.

Dollar legt zu
«In Anbetracht der niedrigen Arbeitslosenquote sollten die Löhne eigentlich stärker zulegen», sagte Thomas Gitzel, Chefökonom bei der VP Bank. «Das historische Muster zwischen Arbeitslosenquote und Lohnsteigerungen scheint aktuell nicht mehr zu greifen.» Damit stünden die USA allerdings nicht alleine da. Auch in der Schweiz und in vielen Regionen Deutschlands sei ein ähnliches Muster zu beobachten. Arbeitgeber und Arbeitnehmer seien auf Wettbewerbsfähigkeit bedacht.

Die seit geraumer Zeit schwache Lohnentwicklung in den USA ist ein entscheidendes Hemmnis für die US-Notenbank Fed, ihre Geldpolitik deutlicher zu straffen. Der robuste Jobbericht gab dem US-Dollar etwas Auftrieb . Im Gegenzug fiel der Euro bis auf 1,1825 US-Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Mittwoch. Der Dow Jones Industrial sprang zu Handelsbeginn erneut auf ein Rekordhoch. (awp/mc/pg)

 

 

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