US-Schluss: Dow gibt 0,2% auf 22’049 Punkte nach

US-Schluss: Dow gibt 0,2% auf 22’049 Punkte nach

New York – Die scharfe Kriegsrhetorik im Nordkorea-Konflikt hat die Wall Street auch am Mittwoch leicht belastet. Tags zuvor hatte US-Präsident Donald Trump der Regierung in Pjöngjang indirekt militärische Gewalt angedroht, was Nordkorea mit der «Erwägung» eines Raketenangriffs auf die US-Pazifikinsel Guam erwiderte. Laut Marktanalyst David Madden vom Handelshaus CMC Markets mieden Anleger vor diesem Hintergrund das Risiko. In Phasen politischer Spannungen sei es «nichts für schwache Nerven», auf steigende Kurse zu setzen.

Der Dow Jones Industrial gab um 0,17 Prozent auf 22’048,70 Punkte nach. Am Vortag hatte der US-Leitindex zwar auch am zehnten Handelstag in Folge einen Rekord erreicht, Anleger wurden dann aber vom Säbelrasseln zwischen den USA und Nordkorea verunsichert. Letztlich hatte das Börsenbarometer erstmals seit dem 24. Juli wieder mit einem kleinen Minus geschlossen.

Der breiter aufgestellte S&P 500 verlor am Mittwoch 0,04 Prozent auf 2474,02 Punkte. Auch er hatte am Dienstag noch eine Bestmarke erreicht. Der Nasdaq-Auswahlindex 100 schloss 0,12 Prozent tiefer bei 5919,39 Punkten.

Profiteure des Konflikts zwischen den USA und Nordkorea waren die Aktien von Rüstungsunternehmen. So zogen Raytheon um 2,57 und Lockheed Martin um 1,71 Prozent an. Beide Papiere erreichten zudem Rekordhochs.

Auf Unternehmensseite zog aber vor allem Walt Disney die Blicke auf sich. Die Aktien sackten als Schlusslicht im Dow um knapp 4 Prozent ab, was vor allem mit einer enttäuschenden Umsatzentwicklung im dritten Geschäftsquartal begründet wurde. Probleme macht dabei weiter der Sportsender ESPN, aber auch die Filmsparte konnte nicht an die Kinoerfolge aus dem Vorjahr anknüpfen. Lediglich das Geschäft mit Themenparks brummte.

Gross war aber auch das Aufsehen wegen der Ankündigung von Walt Disney, dass der Unterhaltungsriese mit einem eigenen Online-Videoservice im boomenden Streaming-Markt mitmischen will. Aus diesem Grund wurde die bisherige Partnerschaft mit dem Marktführer Netflix für beendet erklärt. Dies liess die Papiere des Streaminganbieters um rund 1,5 Prozent abrutschen – auch wenn Netflix mit Talkmaster David Letterman einen prominenten Neuzugang für sein Programm gewinnen konnte.

Die Anteilscheine von Mylan machten anfängliche Verluste von rund 7 Prozent wett und schlossen fast 1 Prozent höher. Der Generikahersteller hatte zwar angesichts der zunehmenden Konkurrenz auf dem US-Markt seine Prognosen für 2017 und 2018 gekürzt. Allerdings hatte das Management die Anleger beruhigen können, dass nun nicht auch noch regulatorische Hemmnisse für einige neue Medikamente zu befürchten seien.

Bei den Aktien von Fossil setzte sich die jahrelange Talfahrt mit einem Kurssturz um rund ein Viertel fort. Der Uhren- und Taschenproduzent hatte einmal mehr mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen verfehlt und zudem seine Umsatzprognose gesenkt. Bei dem Betreiber von Online-Reiseportalen Priceline enttäuschte der Gewinnausblick, die Papiere büssten knapp 7 Prozent ein.

Der Kurs des Euro blieb angesichts der politischen Spannungen klar unter 1,18 US-Dollar und wurde zuletzt mit 1,1759 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1731 (Dienstag: 1,1814) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8524 (0,8465) Euro. Am US-Rentenmarkt legten wegweisende zehnjährige Staatsanleihen um 4/32 Punkte auf 101 4/32 Punkte zu und rentierten mit 2,246 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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