CH-Schluss: SMI gibt 0,2% auf 8943 Punkte nach

CH-Schluss: SMI gibt 0,2% auf 8943 Punkte nach

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat eine zum grossen Teil ereignislose Sitzung am Donnerstag leicht im Minus beendet. Der Leitindex SMI bewegte sich dabei die meiste Zeit mehr oder weniger um den Vortagesschluss. Derzeit würden grössere Impulse von Unternehmens- und Konjunkturseite weitestgehend fehlen, hiess es dazu in Marktkreisen. Ausserdem hätten sich die Investoren im Vorfeld des wichtigen Notenbanktreffens in Jackson Hole in den USA nicht gross zum Fenstern hinaus lehnen wollen. Kaum Einfluss auf das hiesige Geschehen hatten auch die am Nachmittag veröffentlichten Daten zum US-Arbeits- und Häusermarkt.

Vom Treffen in Jackson Hole erwarten die Marktteilnehmer von den Chefs der EZB und der US-Notenbank Hinweise auf die weitere Geldpolitik. Auch wenn aus Kreisen der EZB bereits verlautete, dass die Bühne in den Rocky Mountains nicht dazu genutzt werde, die Finanzmärkte auf den Ausstieg aus der ultra-lockeren Geldpolitik vorzubereiten, könnten Überraschungen nie ausgeschlossen werden, bemerkten Händler. Die wichtige Rede von EZB-Chef Mario Draghi geht allerdings erst am Freitag nach dem hiesigen Börsenschluss über die Bühne.

Der Swiss Market Index (SMI) verzeichnete zum Schluss ein Minus von 0,17% auf 8’943,04 Punkte, dies bei einem Tagestief von 8’933 und einem Tageshochs von 8’981 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, verlor 0,02% auf 1’428,85 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,16% auf 10’202,21 Zähler. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 16 im Minus, 13 im Plus und einer (Partners Group) unverändert.

An der Spitze der Blue Chips lagen zum Schluss Lonza (+1,2%). Die Titel erhielten Auftrieb von einer «Buy»-Empfehlung durch die UBS. Der Markt unterschätzte das langfristige Margen-Potenzial von Lonza zusammen mit der vor einiger Zeit akquirierten Capsugel, so die Analysten der Grossbank. Dahinter folgten die beiden Uhrentitel Richemont (+1,2%) und Swatch (+0,9%) sowie Givaudan (+0,7%).

Grösste Verlierer waren nachrichtenlos Aryzta (-1,1%), Adecco (-0,8%), LafargeHolcim (-0,8%) und Nestlé (-0,7%). ABB (-0,2%) büssten nach freundlichem Beginn leicht an Terrain ein. Hier wurden die schon länger kursierenden Spekulationen um ein Interesse an der Sparte Industrial Solutions von GE wieder aufgefrischt.

Leichte Abschläge gab es in den beiden grossen Pharmawerten Novartis (-0,1%) und Roche (-0,2%), dies trotz positiver Unternehmensnachrichten. Novartis hat für das Krebsmittel Kisqali eine Zulassung in der EU für eine bestimmte Form von Brustkrebs erhalten, und bei Roche hat die FDA für das Blutermedikament Emicizumab den Status Priority Review erteilt.

Im breiten Markt fielen auf der positiven Seite Sunrise (+7,3%) nach Zahlen mit einem starken Anstieg auf. Das Telekomunternehmen hat im zweiten Quartal die Gewinn-Erwartungen klar übertroffen, zudem wurde der Ausblick erhöht. Emmi (+4,5%) erholten sich zudem deutlich vom Absturz am Vortag nach Zahlen. Diverse Analysten nannten den Rückgang von über 9% angesichts der nicht allzu schwachen Zahlen als deutlich übertrieben. Gut aufgenommen wurden auch die Zahlen der Immobiliengesellschaft Warteck (+0,9%).

Demgegenüber brachen Implenia nach überraschend schwachen Zahlen um fast 11% ein. Die am Morgen vorgelegten Zahlen lagen insgesamt deutlich unter den Erwartungen, wobei die vorgenommenen Wertanpassungen und nicht zuletzt eine Prognosesenkung für grosse Enttäuschung sorgten. Auch Komax (-4,4%), VAT (-2,4%), LLB (-0,9%), TKB PS (-0,9%) und SPS (-0,8%) büssten nach Zahlen mehr oder weniger deutlich ein.

Myriad (unv.) bekräftigte am Berichtstag die bereits geäusserte Absicht, sich möglicherweise von der SIX Swiss Exchange dekotieren zu lassen, was insgesamt aber wenig Bewegung brachte. (awp/mc/pg)

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