Japans Konsumentenpreise legen weiter zu

Japans Konsumentenpreise legen weiter zu

Tokio – Kleiner Hoffnungsschimmer für die japanische Notenbank: Die Preisentwicklung hinkt zwar weiter hinter der sich zuletzt anziehenden Wirtschaftsleistung her, aber immerhin konnten die Verbraucherpreise im Juli landesweit zum siebten Mal in Folge zulegen. Zudem deutet die Entwicklung im Grossraum Tokio im August auf eine weitere Belebung der Inflation hin. Für Entwarnung an der Preisfront ist es aber noch zu früh – insgesamt bleibt die Teuerung weiter auf niedrigem Niveau und weit vom Ziel der Notenbank entfernt.

Im Juli legten die die Verbraucherpreise ohne frische Lebensmittel im Vergleich zum Vorjahr landesweit um 0,5 Prozent zu, wie das nationale Statistikbüro am Freitag in Tokio mitteilte. Experten hatten mit einem Anstieg in dieser Höhe gerechnet. Dies war der siebte und zugleich stärkste Anstieg in diesem Jahr. Die Verbraucherpreise ohne frische Lebensmittel stehen bei der Notenbank im Fokus – die Währungshüter streben bei diesem Index einen Anstieg um zwei Prozent an, mussten dieses Ziel aber zuletzt immer wieder zeitlich nach hinten schieben.

Maue Binnenwirtschaft
In Japan ist die Preisentwicklung schon seit langem sehr schwach. Dies gilt auch als ein Beleg für die eher maue Entwicklung der Wirtschaft im Inland. Stagnierende oder gar sinkende Preise können ein Problem für die Entwicklung der Konjunktur sein, da Verbraucher dann dazu neigen, Kaufentscheidungen aufzuschieben. Japans Währungshüter versuchen seit geraumer Zeit mit einer extrem lockeren Geldpolitik gegen die schwache Preisentwicklung vorzugehen.

Japans Wirtschaft insgesamt lief zuletzt aber trotz der weiter schwachen Inflation ganz gut. Die drittgrösste Volkswirtschaft der Welt wuchs im Frühling vor allem dank höherer Investitionen der Unternehmen so stark wie seit gut zwei Jahren nicht mehr. Im zweiten Quartal lag die Wirtschaftsleistung 1,0 Prozent höher als in den ersten drei Monaten des Jahres. Das ist der höchste Wert seit dem ersten Quartal 2015. Wachstumszahlen aus Japan gelten jedoch als korrekturanfällig, sie werden also häufig nachträglich revidiert. (awp/mc/ps)

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